Rowdy zertrümmert Autoscheiben – keiner kann ihn stoppen
Seit über einem halben Jahr zertrümmert ein Rowdy in Steinach SG nachts Autoscheiben. Kurios: Obwohl dieser geständig ist, kann er nicht gestoppt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Steinach lässt ein Rowdy seit Monaten Autoscheiben klirren.
- Der Täter ist bekannt und geständig – dennoch gehen die Beschädigungen weiter.
- Dies, obwohl es sogar Videoaufnahmen des Rebellen gibt.
Grosser Ärger in Steinach SG: In der Ostschweizer Gemeinde werden im Schutz der Nacht seit sieben Monaten wiederholt Autoscheiben zertrümmert. Am vergangenen Wochenende mussten gleich drei Autos dran glauben.
Der Gemeindepräsident von Steinach, Michael Aebisegger sagt im «Tagblatt»: «Es ist eine sehr unschöne Geschichte.» Man wisse nie, wer als nächstes betroffen sei. Seine Forderung: «Die Situation ist unhaltbar. Das muss enden!»
Für Verwunderung sorgt insbesondere das Vorgehen der Behörden. Denn: Der Täter ist bekannt und geständig, zudem soll er seine Taten teilweise angekündigt haben. Dennoch wird er nicht daran gehindert. Das ist für Aebisegger besonders schlimm.
Täter auch auf Videos zu sehen
Anfang Woche sagte die Kapo St.Gallen, dass sie dran sei, die Straftaten unter der Leitung der Staatsanwaltschaft zu klären. Weiter erklärt sie, es wäre gut, wenn man den Verdächtigen in flagranti erwischen könnte.
Das Problem: Wie Aebisegger sagt, sollen Passanten genau dies bereits getan haben. Im Juni sei der Täter gesehen worden, als er zum Parkplatz vor dem Gemeindehaus lief – dann folgte die Tat. Gleiches passierte bei einem Vorfall beim Friedhof.
Dazu kommt, dass in Steinach das Gemeindehaus videoüberwacht ist. Auf Aufnahmen soll zu sehen sein, wie der Täter zu einem Auto geht und die Scheibe mit einem Stein zerstört. Aebisegger sagt, dass die Polizei jedoch nie nach Videoaufzeichnungen gefragt habe.
Insgesamt wurden in den letzten sieben Monaten zirka ein Dutzend Autos zerstört. Das Gemeindehaus selbst wurde ebenfalls viermal mit Steinen beworfen. Der Täter soll zwischenzeitlich kurz in einer Psychiatrie gewesen sein.
Warum die Polizei ihn trotz all dieser Beweise nicht aufhält, lässt sich laut Aebisegger folgendermassen erklären: Aus strafrechtlicher Sicht sind die Delikte zu wenig schwerwiegend.