Rund 3400 Meldungen über schwerwiegende Impf-Nebenwirkungen
Bisher wurden der Arzneimittelbehörde Swissmedic 9834 Fälle zu Impf-Nebenwirkungen gemeldet. 35 Prozent davon sind als schwerwiegend einzustufen.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz sind Berichte zu schwerwiegenden Impf-Nebenwirkungen bisher selten.
- Die meisten Meldungen zu Nebenwirkungen betreffen den Impfstoff von Moderna.
In der Schweiz haben sich die Meldungen über vermutete unerwünschte Nebenwirkungen bei der grössten Impfaktion des Landes in Grenzen gehalten. Bis am letzten Mittwoch gingen bei der Arzneimittelbehörde Swissmedic 9834 Meldungen nach Covid-19-Impfungen ein.
34,5 Prozent davon oder 3396 Meldungen wurden als schwerwiegend eingestuft. Bisher wurden in der Schweiz laut dem Bund mehr als elf Millionen Impfdosen verabreicht.
Immer noch positives Nutzen-Risiko-Profil
Die bisher eingegangenen und analysierten Meldungen über unerwünschte Wirkungen würden das positive Nutzen-Risiko-Profil der verwendeten Covid-19 Impfstoffe nicht ändern. Dies teilte Swissmedic am Freitag mit. Sie hatte zuvor die Corona-Impfungen der Hersteller Moderna, Biontech/Pfizer und Johnson & Johnson als sicher taxiert und zugelassen.
In 155 der schwerwiegenden Fälle starben Personen in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zur Impfung. Trotz zeitlicher Nähe gebe es in keinem Fall konkrete Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall gewesen sei. Dies schrieb die Arzneimittelaufsicht.
Der grössere Teil der Verdachtsmeldungen bezog sich auf Frauen. Insgesamt waren die Betroffenen gemäss den Angaben im Mittel 52,6 Jahre alt. In den als schwerwiegend eingestuften Fällen lag das mittlere Alter bei 55,4 Jahren. Bei Meldungen in zeitlichem Zusammenhang mit einem Todesfall lag es bei knapp 80 Jahren.
Meiste Meldungen zu Moderna
Knapp 69 Prozent der Meldungen bezogen sich auf den Impfstoff des Herstellers Moderna. Dieser war aber mit 65 Prozent der verabreichten Dosen bislang auch der in der Schweiz am häufigsten angewandte Impfstoff. Knapp 29 Prozent der Meldungen entfielen auf den Impfstoff von Biontech/Pfizer (bei rund 34 Prozent der verabreichten Impfdosen).
Die Meldungen erfolgten etwa zur Hälfte durch medizinische Fachpersonen. Die übrigen Meldungen kamen direkt von Betroffenen beziehungsweise Patientinnen oder Patienten.