Rund 42’800 Unterschriften gegen tierquälerisch produzierte Pelze

Keystone-SDA
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Bern,

Der Import von «tierquälerisch produzierten Pelzen» in der Schweiz verboten werden. Am Montag wurde eine Petition mit rund 42’800 Unterschriften eingereicht.

tierquälerisch produzierten Pelzen
Vertreterinnen und Vertreter von Tierschutzorganisationen reichen in Bern ihre Petition für ein Importverbot für tierquälerisch erzeugte Pelze ein. - sda - KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Das Wichtigste in Kürze

  • Zukünftig sollen «tierquälerisch produzierten Pelzen» nicht mehr importiert werden dürfen.
  • Am Montag wurde dazu eine Petition mit rund 42’800 Unterschriften in Bern eingereicht.
  • Aufgrund der vielen Beanstandungen verschärfte der Bundesrat nun die Deklarationspflicht.

In der Schweiz soll der Import von «tierquälerisch produzierten Pelzen» verboten werden. So fordert es eine Petition, die am Montag mit rund 42’800 Unterschriften in Bern dem Parlament übergeben worden ist.

Hinter der Bittschrift steht laut einer Mitteilung die Schweizer Kampagnen-Organisation Campax. Als weitere Unterstützung sind mehrere Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen und auch der Verband Jagd Schweiz dabei. Sie fordern die Unterstützung einer Motion von Nationalrat Matthias Aebischer (SP/BE), die zurzeit in der grossen Kammer hängig ist.

Der Bundesrat soll handeln

Motionär Aebischer und sieben Mitunterzeichnende aus allen Fraktionen des eidgenössischen Parlaments verlangen im Vorstoss: Das Einfuhrverbot von tierquälerisch erzeugte Pelzprodukte soll erlassen werden. Der Bundesrat solle gestützt auf das Tierschutzgesetz handeln.

Im Ausland übliche Jagdmethoden plus die Haltungsbedingungen für die Tiere in Pelztierzuchtbetrieben erfüllten gemäss Schweizer Tierschutzgesetz den Tatbestand der Tierquälerei. Dies heisst es in der Motion.

79 Prozent der Verkaufsstellen beanstandet

Auch die vorgeschriebene Deklarationspflicht könne nicht verhindern, dass noch immer tierquälerisch gewonnene Pelzartikel in die Schweiz eingeführt und verkauft würden.

Das bestätigen Zahlen des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Pelzdeklarationskontrolleure beanstandeten gemäss einer Mitteilung des BLV 2019 79 Prozent aller Verkaufsstellen. Da diese ihre Pelzprodukte in ihrem Angebot nicht korrekt oder gar nicht deklarierten.

Verschärfte Deklarationspflicht

Wegen der hohen Zahl der Beanstandungen verschärfte der Bundesrat die Deklarationspflicht. Seit dem April müssen echte Felle als «Echtpelz» gekennzeichnet werden. Die Motion von Aebischer lehnt der Bundesrat ab. Er setze weiterhin auf die Deklaration und auf die transparente Information der Kundinnen und Kunden, schrieb er dazu.

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