SBB ist mit dem Sommerfahrplan zufrieden
Mit dem Sommerfahrplan ist die SBB mit den Unterhaltsarbeiten schneller durch. Das spart Geld und Zeit. Die Pendler müssen dafür mehr Zeit einrechnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Zum ersten Mal in der Geschichte der SBB gibt es einen Sommerfahrplan.
- Dieser ist nötig, damit umfassende Unterhaltsarbeiten durchgeführt werden können.
130'000 Tonnen Schotter, 92'000 Schwellen, 55 Kilometer Fahrbahn, 2'000 Mitarbeiter: Die Zahlen der aktuellen 30 SBB-Grossbaustellen sind eindrücklich. Damit die umfangreichen Unterhaltsarbeiten auf dem SBB-Netz durchgeführt werden können, gilt seit Ende Juni ein spezieller Sommerfahrplan.
Linus Looser, Leiter Verkehrsmanagement SBB, zieht heute ein positives Fazit zum Sommerfahrplan: «Der Betrieb läuft störungsfrei und stabil und auf die Baustellen sind im Plan.» Bis anhin wurden solche Unterhaltsarbeiten immer in der Nacht durchgeführt. Jetzt hat sich die SBB zum ersten Mal entschieden, einzelne Strecken gleich vollständig zu sperren.
«Dadurch können wir schneller und günstiger arbeiten», sagt Linus Looser. Für die Baustelle in St. Gallen brauchen die Arbeiter so beispielsweise nur neun, anstatt zwölf Monate und das ganze kostet 21 Prozent weniger.
Zukunftsweisend?
Auf der anderen Seite bekommen die Pendler die Arbeiten wegen dem nötigen Sommerfahrplan deutlicher zu spüren: Längere Reisezeit und öfters Umsteigen sind die Folgen. Als Pilotprojekt testet die SBB deshalb in der Romandie eine Entschädigungs-App.
Wer in der Pilotregion während mindestens zehn Tagen mindestens 20 Minuten mehr Reisezeit in Kauf nehmen muss, erhält einen Gutschein von 100 Franken. Looser betont aber, dass die Entschädigung nicht für die längere Reisezeit, sondern für das Mitmachen beim Pilotprojekt bestimmt sind.
Trotz dem positiven Fazit kann die SBB noch nicht sagen, ob der Sommerfahrplan jetzt Schule macht. «Es spielen so viele unterschiedliche Faktoren rein, dass wir am Ende ein Gesamtfazit ziehen müssen.» Der Sommerfahrplan dauert wie angekündigt noch bis Ende August.