SBB und Tessin besprechen Ceneri-Tunnel und neuen Fahrplan
Die Tessiner Regierung traf sich mit dem Chef der SBB zu einer Besprechung. Themen waren unter anderen der Ceneri-Tunnel und ein neuer Fahrplan.
Das Wichtigste in Kürze
- Der SBB-CEO und die Tessiner Regierung hatten ein Treffen am Montag.
- Sie besprachen unter anderem die Eröffnung des Ceneri-Basistunnels.
- Der neue Fahrplan wurde ebenfalls behandelt.
Die Tessiner Regierung hat sich am Montag mit dem CEO der SBB Vincent Ducrot getroffen. Neben der bevorstehenden Eröffnung des Ceneri-Basistunnels war auch die Region Mendrisiotto ein Thema beim Treffen. Im südlichen Kantonsteil werden ab 2021 weniger Intercity-Züge Richtung Norden verkehren, was für Unmut sorgt.
Das Treffen von Montag habe unter anderem zum Ziel gehabt, den neuen CEO der SBB persönlich kennenzulernen. Das sagte der Vorsteher des Bau- und Umweltdepartements Claudio Zali am Nachmittag vor den Medien.
Weniger Intercity-Züge der SBB
Neben der bevorstehenden Eröffnung des Ceneri-Basistunnels am 4. September habe man auch die Sorgen der Region Mendrisio diskutiert. Ab dem neuen Fahrplan werden deutlich weniger Intercity-Züge (IC) den südlichen Kantonsteil mit dem Norden der Schweiz verbinden. Das sorgt für Unmut im Mendrisiotto - einer Region, in der rund 60'000 Menschen leben.
Es seien «technische Probleme», die zu der Benachteiligung des Mendrisiotto führten, und keine Absicht, hielt Zali fest. Um dieses Problem in Angriff zu nehmen, habe man eine Arbeitsgruppe einberufen. Diese nehme am 31. August ihre Arbeit auf, ergänzte Roberta Cattaneo, Regionenleiterin Süd bei den SBB.
Danach habe man genug Zeit, sich dem Thema anzunehmen, fuhr Cattaneo fort. Denn der neue Fahrplan für das Tessin wird erst per 5. April 2021 eingeführt. Grund für die spätere Umsetzung sind Verzögerungen auf zwei Baustellen als Folge der Corona-Pandemie.
Zwischen dem 13. Dezember 2020 und dem 5. April 2021 gilt für das Tessin ein sogenannter Übergangs-Fahrplan.
SBB-CEO Ducrot erklärte, die Eröffnung des Ceneri-Basistunnels stehe nun im Zentrum. Danach nehme man die verschiedenen durch die Corona-Pandemie verursachten Verzögerungen in Angriff.
Überfüllte Züge für Schülerinnen und Schüler
Viele Schülerinnen und Schüler im südlichen Kantonsteil müssen stehen in den überfüllten Tilo-Zügen. Das Problem werde durch eine sukzessive Kapazitätserhöhung gelöst. Trotzdem müsse man auch in Erinnerung rufen, dass die SBB nicht allen einen Sitzplatz garantieren könnte.
Cattaneo ergänzte, dass Gespräche mit der Fachhochschule der italienischen Schweiz SUPSI in Mendrisio stattgefunden hätten. Ziel sei es, den Unterricht gestaffelt zu beginnen, damit nicht alle Studierenden gleichzeitig anreisen müssten.
An der kurzen Medienkonferenz kam Ducrot auch auf die Fertigstellung des neuen SBB-Werks in Castione zu sprechen. Dieses habe «strategischen Charakter» für die SBB. Die Corona-Pandemie bereite dem Unternehmen nach wie vor Sorgen. Auch wenn inzwischen wieder 80 Prozent der SBB-Kunden «zurückgekommen» seien.