Schilthornbahn soll für 90 Millionen Franken ersetzt werden

Unter dem Namen «SCHILTHORN 20XX» soll die momentane Schilthornbahn ersetzt werden. Die Fahrzeit würde damit ab Stechelberg von 32 auf 19 Minuten gesenkt.

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Die Schilthorn Luftseilbahn fährt zum Gipfel hinauf. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Luftseilbahnen am Schilthorn soll für 90 Millionen Franken ersetzt werden.
  • Die neue Bahn solle «nicht grösser, aber besser» werden.

Rund 50 Jahre nach der Erschliessung des Schilthorns plant die Schilthornbahn einen Ersatz der bisherigen Luftseilbahnen. Dadurch würde die Fahrzeit ab Stechelberg von 32 auf 19 Minuten gesenkt. Das Projekt ist auf 90 Millionen Franken veranschlagt.

Das Projekt unter dem Titel «SCHILTHORN 20XX» sieht eine Luftseilbahn im Pendelbetrieb auf drei Sektionen zu je zwei Kabinen vor, wie die Schilthornbahn AG am Freitag mitteilte. Der genaue Zeitpunkt der Ausführung sei noch offen und der Bau gestaffelt geplant.

Die erste Sektion von Stechelberg nach Mürren soll die aktuelle Transportseilbahn ersetzen. Die oberen zwei Sektionen Mürren-Birg-Schilthorn sind als zwei unabhängige, einspurige Pendelbahnen vorgesehen. Dadurch sei ein durchgehender Bahnbetrieb möglich und das Schilthorn mit dem Drehrestaurant «Piz Gloria» 365 Tage im Jahr erreichbar.

Die Bahntrassees aller Sektionen sind entweder auf den heutigen Trassees oder einige Meter parallel zur jetzigen Linienführung geplant. Aufgrund der neuen Technik könne die Sektion Mürren-Birg nur mit einem statt wie bisher zwei Stützen gebaut werden. Die Sektion Birg-Schilthorn könne gar stützenfrei gebaut werden.

«Nicht grösser, aber besser»

Die neue Bahn solle «nicht grösser, aber besser» werden, wird Schilthornbahn-Direktor Christoph Egger in der Mitteilung zitiert. Die 3-Sektionen-Luftseilbahn soll künftig eine schnelle und direkte Erschliessung des Ausflugsberges und des Skigebietes sicherstellen.

Weiterhin betrieben werden die bestehenden Sektionen 1 und 2 (Stechelberg-Gimmelwald-Mürren) der alten Luftseilbahn. Damit bleibe die öV-Anbindung im Halbstundentakt von Gimmelwald garantiert.

Die Investitionskosten wurden vom Verwaltungsrat auf maximal 90 Millionen Franken definiert, heisst es in der Mitteilung weiter. Diese Kosten seien finanzierbar und tragbar, dies zeigten auch die Vorgespräche mit den Banken und den Grossaktionären.

Die Bevölkerung von Mürren wurde am Freitagabend über die Pläne informiert. Die öffentliche Mitwirkung zur kommunalen Nutzungsplanung soll im Herbst starten. Dabei geht es um den Seilbahnkorridor sowie die Standorte der Stationen. Der Bau der Bahn muss auf eidgenössischer Ebene geprüft und bewilligt werden.

Kapazitätsreserven ausgeschöpft

Die alte Luftseilbahn stammt aus dem Jahr 1965 (Sektionen Stechelberg-Gimmelwald-Mürren-Birg) beziehungsweise aus dem Jahr 1967 (Birg-Schilthorn). In den kommenden Jahren wären einige altersbedingte Sanierungen nötig gewesen. Zudem sieht das Unternehmen die Kapazitätsreserven ausgeschöpft.

So können die 100-Personen-Kabinen aufgrund des grösseren Platzbedarfs der Gäste noch mit maximal 80 Personen beladen werden. Dies ist laut Mitteilung nicht nur darauf zurückzuführen, dass die Leute heute durchschnittlich schwerer sind als früher, sie tragen auch mehr Ausrüstungen für Freizeitaktivitäten mit sich.

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