Schimpansen eifern ihrer Mutter nach
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Studie zeigt, dass kleine Schimpansen ausschliesslich ihre Mutter nachahmen.
- Das Verhalten der Mutter ist demnach auch für das Spielverhalten der Affenjungen das einzige, was zählt.
- Das Verhalten anderer Gruppenmitglieder beeinflusst die kleinen Affen jedoch nicht.
Die Neuenburger Forscherin Noémie Lamon beschäftigte sich
mit dem Verhalten von wildlebenden Schimpansen und untersuchte 37 Tiere
im Alter von 5 bis 50 Jahren. Über ihre Ergebnisse berichtete sie im Fachblatt
«Animal Behaviour».
Lamon interessierte sich dabei vor allem dafür, wie die Affen mit
Objekten aller Art umgehen. Die Manipulation von Objekten schult die
Psychomotorik der Schimpansen, sodass sie später in der Lage sind, Objekte als
Werkzeug zu benutzen. Demzufolge bereitet das Spielen auf die Handhabung von
Werkzeugen vor.
Blätter und Äste
Die Ethologin wollten wissen, nach welchen
Kriterien die Affen die Objekte auswählen. Schimpansen sind für solche Studien
besonders interessant, weil sie nur ein kleines Repertoire an Werkzeugen benutzen.
Männliche Affen bedienen sich der Äste etwa, um andere
Männchen einzuschüchtern. Mit Blättern werden etwa Parasiten zermalmt oder
Schmutz und Blut weggeputzt.
Nur die Mutter zählt
Am Schluss zeigte sich: Die Affenjungen spielen häufiger mit Objekten, derer sich
auch ihre Mütter bedienen. «Die Tatsache, dass die Mutter als Modell für ihre
Jungen dient, scheint ziemlich logisch», wird Lamon in der Mitteilung zitiert.
«Interessant ist aber, dass sie das einzige Modell ist.»
Das Verhalten der
anderen Gruppenmitglieder beeinflusst die kleinen Affen nämlich nicht, obwohl
diese auch viel Zeit mit ihnen verbringen.