Appenzellerland

Schneerekord auf Säntis – bald Überschwemmungen?

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Herisau,

Auf dem Säntis liegen noch fast sieben Meter Schnee. Ein Experte gibt aber Entwarnung: Damit es zu Hochwasser kommt, brauche es auch intensiven Regen.

Säntis
Im Hochgebirge, hier der Säntis, liegt der Schnee immer noch meterhoch. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch jetzt liegen auf dem Säntis noch sieben Meter Schnee, weiterer dürfte folgen.
  • Es ist die höchste Schneehöhe seit 1999.
  • Damals kam es im Frühling und Sommer zu Hochwasser, ein Experte gibt aber Entwarnung.

Während im Flachland langsam aber sicher der Frühling kommt, herrscht im Hochgebirge noch tiefer Winter. Vielerorts liegt der Schnee noch meterhoch. So auch auf dem Säntis: Hier liegen noch fast 7 Meter Schnee, wie SRF berichtet.

So viel Schnee wurde seit 25 Jahren nicht mehr gemessen. In dieser Zeitspanne lag der Durchschnitt Ende April bei bloss 3,88 Meter Schnee. Ganz an den Rekord kommt der Schnee aber nicht heran: 1999 lagen 8,16 Meter Schnee – die bis heute höchste gemessene Schneehöhe in der Schweiz.

Säntis
Der Säntis ist weiss und wird es auch noch einige Zeit bleiben. (Archivbild) - keystone

Doch damals folgte auf den schneereichen Winter und Frühling ein Sommer mit schweren Überschwemmungen: Viele Flüsse und Seen traten wegen der Schneeschmelze kombiniert mit dem Starkregen über die Ufer. Das Jahrhunderthochwasser betraf grosse Teile der Schweiz, die Schäden beliefen sich auf über eine halbe Milliarde Franken.

Blüht uns das auch dieses Jahr?

Nein, glaubt SRF-Meteorologe Felix Blumer. Obwohl Anfang Mai oberhalb von 2000 Meter über Meer noch mal Schnee fallen kann, rechnet er nicht mit Hochwasser. Denn unterhalb von 2000 Metern liege nur noch wenig Schnee, auch am Jura sei es mehrheitlich bereits grün.

Freuen Sie sich auf den Sommer?

Zudem brauche es neben der starken Schneeschmelze auch viel Niederschlag, damit es zu Hochwasser komme.

Der viele Schnee am Säntis ist für Blumer keine Überraschung: «Wir hatten viel Niederschlag in diesem Winter.» Die Schneefallgrenze sei sehr hoch gewesen, folglich fiel im Hochgebirge viel Schnee.

Kommentare

User #5081 (nicht angemeldet)

Nie zuvor haben Hitzerekorde und Waldbrände ein solches Ausmass erreicht wie 2023. Nie zuvor waren die globalen Luft- und Wassertemperaturen so hoch, wie in diesem Jahr. Die um fünf bis sechs Grad höheren Wassertemperaturen im Mittelmeerraum haben zu Rekordwerten bei der Verdunstung und den nachfolgenden Niederschlägen in Europa und Nordafrika geführt. Aufgrund unseres sich verändernden Klimas wird das Wetter in Europa extremer. Hitzewellen werden häufiger, intensiver und langanhaltender. Die internationale Klimaforschung ist sich einig: Jede weitere Erderwärmung führt zu einer raschen Zunahme wetterbedingter Naturgefahren. Wir können nur dann Auswege aus der Klimakrise finden, wenn wir alle zusammenarbeiten. Wenn wir unseren Teil nicht leisten, muss es jemand anderes tun. Das ist egoistisch. Menschen müssen sich besser auf die katastrophalen Folgen von Extremwetter wie Dürren, Waldbrände, Überflutungen vorbereiten. Der Klimaschutz muss ein Jahrhundertgeschäft in einer auf dem sozialen und ökologisch Auge ertüchtigten Marktwirtschaft ohne Hyperkonsum werden. Hier ist die Politik aufgefordert, die dafür nach wie vor fehlenden Leitplanken endlich zu schaffen.

User #4347 (nicht angemeldet)

Klar kommt bald Überschwemmungen.

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