Schockanrufe: Betrüger setzen insbesondere Senioren unter Druck
Immer mehr Schweizer fallen auf Schockanrufe rein – eine perfide Betrugsmasche, die die Opfer unter psychologischen Druck setzt. Was kann man tun?

Die Anzahl der Schockanrufe steigt auch in der Schweiz immer mehr an. Doch was genau steckt hinter der Betrugsmasche und wie kann man sich schützen?
Schockanrufe setzen auf psychologischen Druck
Die Anrufe nutzen gezielt starke Emotionen wie Angst und Stress, um das rationale Denken der Opfer zu beeinträchtigen. Die Täter bauen durch glaubwürdige Geschichten und wiederholte Anrufe enormen psychischen Druck auf, der zu einer Adrenalinausschüttung führt.

Die Angreifer geben sich oft als vertrauenswürdige Personen aus und appellieren an das Pflichtbewusstsein und die Hilfsbereitschaft der Betroffenen. Sie drängen zu schnellen Entscheidungen und setzen Zeitdruck ein, um kritisches Hinterfragen zu verhindern.
Die Täter erzeugen eine emotionale Verbindung, indem sie sich als nahe Verwandte ausgeben oder auf solche Bezug nehmen. Diese Taktik löst bei den Opfern starke Gefühle aus und schränkt ihre Fähigkeit ein, wohlüberlegt zu reagieren.
Die bekannten Szenarien
Täter nutzen bei Schockanrufen häufig das Szenario eines schweren Verkehrsunfalls, bei dem ein Familienmitglied angeblich beteiligt ist. Sie behaupten, dass eine sofortige Operation oder Kaution nötig sei, um Gefängnis zu vermeiden.
Eine weitere Masche ist die Vortäuschung einer Straftat, die das vermeintliche Familienmitglied begangen haben soll. Die Betrüger fordern dann Geld, um eine angebliche Haftstrafe abzuwenden.

Neuerdings setzen Kriminelle auch auf KI-generierte Stimmen, um die Anrufe noch überzeugender zu gestalten. Sie imitieren laut «SWR» die Stimmen von Angehörigen, um den Schockeffekt zu verstärken und die Opfer zu manipulieren.
Wie kann man sich schützen?
Schockanrufe sind eine ernsthafte Bedrohung, besonders für ältere Menschen. Um sich zu schützen, sollte man misstrauisch sein und niemals Geld oder Wertsachen an Unbekannte übergeben.
Bei Zweifeln an der Echtheit eines Anrufs ist es ratsam, das Gespräch sofort zu beenden. Man kann die vermeintlich anrufende Person unter einer bekannten Nummer zurückrufen.
Es ist auch empfehlenswert, persönliche Informationen in sozialen Netzwerken sparsam zu verwenden. Zudem kann man laut «NDR» seine Telefonnummer aus öffentlichen Verzeichnissen löschen lassen oder nur den Anfangsbuchstaben des Vornamens eintragen.