Schönheitsoperationen sollen erst ab 18 Jahren erlaubt sein
In Zeiten von Instagram und Kylie Jenner nimmt der Schönheitswahnbei Jugendlichen zu. Experten aus Medizin und Politik warnen vor Beauty-Spritzen mit 16 Jahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Immer mehr junge Menschen unterziehen sich Schönheitsbehandlungen.
- Schweizer Ärzte wollen, dass man das erst mit 18 Jahren machen darf.
Wer an Schönheit, Instagram und volle Lippen denkt, dem fällt sofort der Name Kylie Jenner ein. Der US-Reality Star führt mit 21 Jahren ein erfolgreiches Kosmetikunternehmen und hat hunderte Millionen Fans weltweit.
Doch: Die Halbschwester von Kim Kardashian hat an zahlreichen Stellen bei Onkel Doktor nachgeholfen. Das Problem: Tausende Teenies weltweit wollen es ihr gleichtun.
Schönheitsboom in der Schweiz
Kein Wunder, dass die Zahl der Behandlungen mit dem Lippenfüller Hyaluronsäure zunimmt. In der Schweiz stieg die Nachfrage im vergangenen Jahr gar um 20 Prozent, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.
Der Verband Swiss Plastic Surgery fordert nun, rein kosmetische Eingriffe sollten erst ab 18 gemacht werden. CVP-Nationalrätin Ruth Humbel bläst ins gleiche Horn: «In gewissen Situationen, dazu gehört der Schönheitswahn, müssen Jugendliche und ihre Eltern vor sich selber geschützt werden.»
Experten warnen
In der Schweiz kann man sich mit Zustimmung der Eltern schon mit 16 Jahren unters Messer legen. Doch: Ärzte wie Dermatologe Christoph Schänzle schlagen Alarm: «Ein Körper ist mit 16 Jahren noch nicht ausgewachsen». In der EU sind Schönheitseingriffe erst mit 18 Jahren erlaubt – Sollte die Schweiz dem Beispiel folgen?
«Die omnipräsente Darstellung eines vermeintlich perfekten Lebens von Gleichaltrigen und Stars ist eine der Hauptursachen für psychischen Druck bei Jugendlichen», klagt Yvonne Haldimann, Projektleiterin von Jugend und Medien des Bundesamts für Sozialversicherung an.
Kylie-Jenner-Nachwuchs in der Schweiz
Für Schweizer Influencer wie die 16-jährige Michelle sind Schönheits-OPs keine grosse Sache. Unter dem Namen «michellemelodyx» macht sie auf Instagram sogar Werbung für ihren Beauty-Doktor, wie sie kürzlich in einem SRF-Dok zeigte. Nach dem Gesicht folgen die Brüste. Michelle spare für eine Brustvergrösserung - dank Mamis Einverständnis ist das erlaubt.