Schwarzenburg feiert sein tausendjähriges Bestehen mit Vorsprung
Die Schwarzenburgs Tausendjahrfeier basiert auf einem historischen Irrtum, doch die Feierlichkeiten gehen weiter.

Das Dorf Schwarzenburg feiert im laufenden Jahr sein Tausendjahrjubiläum. Allerdings etwas zu früh, wie sich bei Recherchen für eine Jubiläumschronik herausstellte. Gefeiert wird trotzdem.
Bei den historischen Recherchen stellte sich heraus, dass die erste urkundliche Erwähnung von Schwarzenburg nicht wie angenommen auf das Jahr 1025 datiert, sondern auf 1030.
Da die Arbeiten an Buch und Feierlichkeiten aber schon weit fortgeschritten waren, hat man sich entschieden, trotzdem dieses Jahr zu feiern.
Festivitäten trotzen der Historie
Wie das Organisationskomitee «1000 Jahre Schwarzenburg» am Mittwoch mitteilte. Die Vernissage der Chronik findet am 4. Mai im Schloss Schwarzenburg statt. Monatlich sind im Rahmen des Jubiläums weitere Anlässe geplant.
Zu den Projekten des Jubiläumsjahr gehört unter anderem das Setzen von tausend Bäumen. Die erste urkundliche Erwähnung des Orts gehe auf eine Waldrodung zurück.
Tausende Bäume als lebendiges Denkmal
Nach der Rodung wurde das nutzbar gemachte Land überschrieben, heisst es beim Organisationskomitee. Heute stehe die Aufwertung der Landschaft und die Förderung der Biodiversität im Fokus.
Das Projekt richtet sich an Private, Landwirte oder Institutionen. Sie können alle einen Baum im Dorf erwerben und pflanzen. Für die Bäume gibt es spezielle Jubiläumsplaketten.
Porträt-Projekt: Tausend Gesichter von Schwarzenburg
Mit den Bäumen soll ein lebendiges Denkmal für den Ort geschaffen werden. Weiter hat sich eine Gruppe von Fotografinnen und Fotografen zum Ziel gesetzt, tausend Menschen aus Schwarzenburg zu porträtieren.
Vernissage ist im kommenden November. Mitte August steht das grosse Jubiläumsfest auf dem Programm.
Im Frühling 1030, also vor fast tausend Jahren, wurde im Königshof von Bümpliz die Pacht von frisch gerodetem Land bei Schwarzenburg verurkundet.
Schwarzenburgs Geschichte reicher als gedacht
Die Pächterschaft, ein Reginfred und Ehefrau Adelheid, war wohl Teil einer lokalen Adelsfamilie. Die Originalurkunde von damals ist verschollen, aber durch eine spätere Abschrift überliefert. In der Urkunde sind erstmals die Menschen und der Ort erwähnt.
Schwarzenburg ist urkundlich also älter als Thun (1133), Freiburg (1157) oder Bern (1191). Für die Gemeinde und die Beteiligten sei dies Grund genug, das 1000-Jahr-Jubiläum gebührend zu feiern.
Heute zählt Schwarzenburg über 6700 Einwohnende. 2011 fusionierte die Gemeinde mit Wahlern und Albligen. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören etwa das Schloss Schwarzenburg, die Kirche Wahlern oder die Grasburg im Sensegraben.