Schweiz gibt sich optimistisch für Uno-Weltklimakonferenz in Dubai
Der Schweizer Umweltbotschafter Wertli sieht die Klimakonferenz als grosse Chance, weil 140 Länder teilnehmen. Er fordert, dass die USA ihren Beitrag leisten.
Das Wichtigste in Kürze
- Umweltbotschafter Felix Wertli vertritt die Schweiz bei der Weltklimakonferenz in Dubai.
- Er will die USA und China in die Verantwortung nehmen.
- Laut ihm ist das aktuelle Erwärmungsziel im Moment nicht erreichbar.
Die Schweiz hat sich vor Beginn der Uno-Weltklimakonferenz in Dubai optimistisch gezeigt. Die COP 28 sei eine grosse Chance, sagte der Schweizer Umweltbotschafter Felix Wertli auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Dass 140 Staatschefs aus aller Welt an der Konferenz teilnehmen, wertete Wertli als positives Zeichen. Ob sich die Länder an der Konferenz tatsächlich auf strengere Umweltziele einigen werden, sei allerdings noch offen, räumte er ein. Wertli wird ab Donnerstag in Dubai die Verhandlungen für die Schweiz führen.
«Wichtigstes Anliegen der Schweiz ist es, das Ziel einer Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 Grad in Reichweite zu halten.» Mit dem sogenannten «Global Stocktake» werden an der Konferenz zum ersten Mal alle beteiligten Staaten eine Bilanz über die Fortschritte ziehen, die seit dem Beschluss des 1,5-Grad-Ziels in Paris erreicht haben. Um dieses Ziel zu erreichen, brauche es neue, wissenschaftsbasierte Reduktionsziele, so Wertli.
Wertli nimmt China und USA in Verantwortung
«Dazu müssen gerade auch Länder mit grossem CO2-Ausstoss wie China und die USA ihren Beitrag leisten», betonte Wertli. In diesem Zusammenhang soll auch ein Entschluss zum weltweiten Ausbau von erneuerbaren Energien um das Dreifache, und einer Steigerung der Energieeffizienz um das Zweifache beschlossen werden.
Die Schweizer Delegation arbeitet gemäss Wertli zudem darauf hin, dass Beschlüsse zu einem Ausstieg aus Kohle bis 2040 und Öl bis 2050 gefasst würden.
Wertli: «Ziele im Moment nicht erreichbar»
Ein weiterer wichtiger Punkt der Verhandlungen ist laut dem Umweltbotschafter die Präzision der bei der letzten Klimakonferenz COP27 beschlossene Fonds für ärmere, von den Auswirkungen des Klimawandels betroffene Länder. «Die Finanzierung soll verursachergerecht sein. Der Fonds soll insbesondere den verletzlichen und vom Klimawandel besonders betroffenen Ländern zugutekommen», sagte Wertli.
Bei der Klimakonferenz im Dubai stehe viel auf dem Spiel. «Im Moment sind die Ziele nicht erreicht», sagte Wertli. «Werden an der Klimakonferenz keine griffigen Beschlüsse für den Klimaschutz gefasst, wird es schwieriger, das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen.»
An der COP 28 werden auch Bundesratspräsident Alain Berset und Umweltminister Albert Rösti teilnehmen. Am Treffen der Staats- und Regierungschefs zum Auftakt wird Bundespräsident Berset dabei sein. Rösti wird in der zweiten Konferenzwoche an einer Zusammenkunft der Umweltministerinnen und -minister teilnehmen.