Vor Weltklimakonferenz: Finanztopf für Klimaschäden nimmt Form an
Ein neuer Fonds soll dabei helfen, Klimaschäden in Entwicklungsländern auszugleichen. In Abu Dhabi einigten sich die Verantwortlichen auf weitere Details.
Gut drei Wochen vor Beginn der Weltklimakonferenz COP28 in Dubai hat ein geplanter Finanztopf zum Ausgleich von Klimaschäden in Entwicklungsländern eine wichtige Hürde genommen.
«Wenn die COP in Dubai diesen Vorschlag annimmt, kann der Fonds kurzfristig seine Arbeit aufnehmen und den besonders vom Klimawandel betroffenen Länder schon mit ersten finanziellen Unterstützungen helfen», teilte Jochen Flasbarth, der zuständige Staatssekretär im Bundesentwicklungsministerium, am Sonntag mit. Zuvor hatte es in Abu Dhabi eine Einigung auf eine Grundstruktur für den Geldtopf gegeben.
«Reiche Länder können sich nicht mehr entziehen»
Der designierte Präsident der nächsten Klimakonferenz, Sultan Ahmed al-Dschaber, begrüsste die Einigung ebenfalls. Aus deutscher Perspektive lobte Flasbarth besonders, dass ein bislang strittiger Punkt adressiert wird: «Auch die inzwischen reichen Länder wie die Golfstaaten oder ein Land wie China mit den inzwischen höchsten Treibhausgasemissionen können sich ihrer Verantwortung nicht mehr entziehen.»
Beim UN-Klimagipfel in Ägypten war im vergangenen Jahr gelungen, was Menschen an der vordersten Front der Klimakrise seit Jahrzehnten fordern: Reiche Staaten, deren hoher Ausstoss von Treibhausgasen die Erderwärmung massgeblich befeuert hat, sollen in den Topf einzahlen und damit Schäden abfedern, wenn Wirbelstürme, Fluten oder Dürren in ärmeren Ländern Lebensgrundlagen zerstören.
Zahlungen bleiben freiwillig
In dem Beschluss wurden jedoch zunächst keine Summen für den neuen Fonds genannt und auch nicht, wer genau einzahlen soll. Strittig war vor allem, ob auch China als Grossemittent in den Geldtopf einzahlen muss. Die Volksrepublik selbst will im internationalen Klimaschutz weiter als Entwicklungsland behandelt werden, so wie es vor 30 Jahren im Kyoto-Protokoll festgelegt worden war.
China gehöre nun klar zu den Adressaten für die Einzahlung in den Fonds, hiess es aus dem Bundesentwicklungsministerium. Alle Zahlungen seien allerdings freiwillig.