Schweizer Alpen-Club mit historisch schlechtester Wintersaison
Der Schweizer Alpen-Club verzeichnete 2020 die historisch schlechteste Wintersaison. Der Sommer verlief aber über den Erwartungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wintersaison 2019/2020 war die schlechteste in der Geschichte des SAC.
- Der Schweizer Alpen-Club hatte im Sommer aber mehr Besucher als erwartet.
- Insgesamt gab es 25 Prozent weniger Übernachtungen als im Vorjahr.
Die Corona-Pandemie hat auch die Betreiberinnen und Betreiber von SAC-Hütten schwer getroffen: Mit einem Rückgang der Übernachtungen von 66 Prozent war die Wintersaison 2019/2020 die schlechteste in der Geschichte des SAC. Der Sommer hingegen verlief besser als erwartet.
Das für die Hütten wichtige Ostergeschäft sei wegen der Corona-bedingten Einschränkungen praktisch komplett ausgefallen. Das teilte der Schweizer Alpen-Club (SAC) am Dienstag mit. So übernachteten zwischen November 2019 und April 2020 nur noch 24'000 Personen in einer SAC-Hütte.
Das sind 66,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Vor allem das Berner Oberland (-82,7 Prozent) und das Wallis (-84,1 Prozent) waren stark betroffen vom Rückgang.
Schweizer Alpen-Club mit Einbussen
Die Gesamtsaison habe aber noch einigermassen gerettet werden können. Das lag daran, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer im Sommer vermehrt für Ferien und Ausflüge im Inland entschieden hätten. Zwischen Mai und Oktober übernachteten insgesamt 241'560 Personen in einer SAC-Hütte. Das entspricht nur einem Rückgang von 3,5 Prozent im Zehnjahres-Vergleich.
Dass die Sommerbilanz nicht noch besser ausfiel, führt der SAC auf das schlechte Wetter in der zweiten Septemberhälfte zurück. Dort gab es Niederschläge und Schnee bis in tiefere Lagen. Dadurch hätten viele Hütten die Saison früher beenden müssen.
Insgesamt zählte der SAC 265'597 Übernachtungen. Das entspricht einem Rückgang von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Am grössten waren die Einbussen im Wallis mit 32,2 Prozent.
Entschädigungen für Hüttenbetreiber
Die Umsätze aus Übernachtungen gingen schweizweit um 21,2 Prozent auf 6,78 Millionen Franken zurück. Der Konsumations-Umsatz verringerte sich um 13,5 Prozent auf 20,65 Millionen Franken. Zudem wurde pro Übernachtung 15,2 Prozent mehr konsumiert, was gemäss dem Schweizer Alpen-Club auf eine Zunahme des Tagesgeschäfts schliessen lässt.
Abgefedert wurden die Verluste der Hüttenbetreiber durch Kurzarbeits- und Erwerbsaufallentschädigungen und mit Geldern aus dem Sport-Stabilisierungspaket des Bundes. Ausserdem mussten die Sektionen insgesamt rund 265'000 Franken weniger an den zentralen Hüttenfonds bezahlen. Die Hüttenteams wurden zudem mit Spendengeldern in der Gesamthöhe von 190'0'00 Franken unterstützt.