Schweizer Armee

Schweizer Armee: Das müssen Sie über die Militärübung wissen

Rowena Goebel
Rowena Goebel

Bern,

Heute Dienstag startet die Schweizer Armee die grösste Militärübung seit 1989. Geschossen wird nicht, aber es kommt zu Verkehrsbehinderungen und Lärm.

Schweizer Armee
Ein Panzer der Schweizer Armee auf dem Waffenplatz Thun BE. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute beginnt die grösste Militärübung der Schweizer Armee seit 1989.
  • In fünf Deutschschweizer Kantonen trainieren die Bodentruppen acht Tage lang.
  • Die Bevölkerung muss sich auf Lärm und kleinere Landbeschädigungen einstellen.

Panzer, Soldaten und Lärm: Heute Dienstag hat die Schweizer Armee mit «Pilum 22» ihre grösste Militärübung seit 33 Jahren gestartet. Das müssen Sie wissen.

Was passiert genau?

Zwei Jahre lang hat die Armee laut eigenen Angaben für die Planung der Militärübung gebraucht. Die letzte vergleichbare Übung wurde im Jahr 1989 durchgeführt.

Weil Panzer im Einsatz stehen, muss mit Lärm gerechnet werden. Wie Armeesprecher Daniel Reist zu SRF sagt, könne es auch zu Landschäden kommen. «Es ist nicht zu vermeiden, dass am einen oder anderen Ort in ein Feld gefahren oder ein Kreisel beschädigt wird.»

Man habe die Truppen aber dazu aufgefordert, vorsichtig zu fahren. Landschäden werden laut VBS «grundsätzlich entschädigt». Auch Verkehrsbehinderungen kann es geben.

Wer ist involviert?

Beteiligt sind 5000 Armeeangehörige. Die Schweizer Armee trainiert mit der Mechanisierten Brigade 11 das Zusammenwirken der verschiedenen Truppenelemente. Das geschieht im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Bodentruppen.

Bei der Durchführung der Übung und der Darstellung des Gegners werden auch Spezialkräfte beteiligt sein. Es handelt sich um eine auf elektronische Kriegsführung spezialisierte Abteilung und ein Detachement des Kommandos Spezialkräfte.

Wann findet die Übung statt?

Die Übung startet heute Dienstag, den 22. November. Sie soll acht Tage dauern und am 29. November beendet werden.

Wo wird geübt?

Betroffen sind fünf Kantone in der Deutschschweiz: Bern, Solothurn, Aargau, Luzern und Zürich. Über grössere Verschiebungen von Panzern wird über Regionalmedien und den Verkehrsinformationsdienst Viasuisse informiert.

Für die Bevölkerung stehen für die Dauer der Übung eine Hotline (0800 0800 85) und eine E-Mail-Adresse ([email protected]) zur Verfügung.

Warum gibt es diese Übung?

Die Übung haut laut Armeesprecher Daniel Reist nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun. Es gehe um die Fähigkeit, die Schweiz im Kriegsfall auch am Boden verteidigen zu können. Als die Planung von «Pilum 22» vor zwei Jahren begonnen hatte, herrschte in der Ukraine noch kein Krieg.

Der Konflikt zeigt Reist zufolge aber: «Wir müssen in der Lage sein, unser Land zu verteidigen.» Wie er zu SRF sagt, habe die letzte Armee lediglich Kompetenzen erhalten.

Was halten Sie von der Militärübung «Pilum 22»?

«Wir wussten, wie es geht, das Land zu verteidigen, aber wir haben es nicht trainiert.» Nun wolle man die Verteidigungsfähigkeit wieder heranbilden.

Wieso der Name «Pilum 22»?

«Pilum» ist Latein und bezeichnet einen typischen Wurfspeer der römischen Legionäre in der Antike. Dieser war knapp zwei Meter lang und hatte eine pyramidenförmige Eisenspitze.

Der Name ist nicht unpassend für die grösste Militärübung der Schweiz. Schliesslich war das Pilum bekannt für seine Durchschlagskraft und konnte sogar Schilde durchschlagen. Durchaus ein Attribut also, das sich die Schweizer Armee wünschen dürfte.

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