Schweizer Bevölkerung ist trotz mehr Todesfällen gewachsen

Im Corona-Jahr 2020 ist die Bevölkerung der Schweiz um 0,7 Prozent angestiegen. Dies liegt in erster Linie an den zurückgegangenen Auswanderungen.

12,1 Prozent mehr Todesfälle als im Vorjahr hat es im Coronajahr 2020 in der Schweiz gegeben, bei den über 65-Jährigen stieg die Rate sogar um 12,7 Prozent. Im Bild: eine Corona-konforme, relativ keimfreie, im Internet übertragene Trauerfeier. (Archivbild)
12,1 Prozent mehr Todesfälle als im Vorjahr hat es im Coronajahr 2020 in der Schweiz gegeben, bei den über 65-Jährigen stieg die Rate sogar um 12,7 Prozent. Im Bild: eine Corona-konforme, relativ keimfreie, im Internet übertragene Trauerfeier. (Archivbild) - sda - Keystone/URS FLUEELER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweizer Bevölkerung ist bis 2020 um mehr als 60'000 Personen angewachsen.
  • Dabei gab es mehr Todesfälle und weniger Geburten als in den Jahren davor.

8'667'100 Personen haben Ende 2020 in der Schweiz gelebt. Das sind 61'100 oder 0,7 Prozent mehr als 2019. Dabei gab es 8200 respektive 12,1 Prozent mehr Todesfälle als im Jahr davor. Auch Geburten gab es 2020 insgesamt weniger, es war der Wanderungssaldo, der den Bevölkerungsanstieg bewirkte.

Deutlich weniger Auswanderungen

Im Vergleich zu 2019 gingen sowohl Ein- wie Auswanderungen zurück - Einwanderungen um 3,9 Prozent, Auswanderungen um 15,6. Das ergaben die neuesten Zählungen des Bundesamts für Statistik (BFS), die am Dienstag kommuniziert wurden.

Auswanderung
2020 sind deutlich weniger Schweizer ausgewandert als in den Vorjahren. (Symbolbild) - Keystone

Den Zahlen nach zu schliessen stieg die Heimatverbundenheit von Schweizern: Die Einwanderungen von Schweizer Staatsangehörigen nahmen um 6,7 Prozent zu-, diejenigen von Ausländern dagegen um 3,9 Prozent ab. Mit einem Minus von 15,6 Prozent gegenüber 14,9 Prozent sind Schweizer Bürger 2020 auch seltener ausgewandert als ausländische.

Ähnliches Wachstum wie 2018 und 2019

Alles in allem hat sich indes wenig verändert: «Die Bevölkerungszunahme entspricht derjenigen von 2018 und 2019. Damit zählen die letzten drei Jahre zu den wachstumsschwächsten der letzten zehn Jahre», so das BFS.

Todesfälle Lebendgeburten
2020 gab es in der Schweiz 12,1 Prozent mehr Todesfälle als im Jahr davor, während die Zahl der Geburten leicht zurückging. - BFS / Nau.ch

Die starke Zunahme der Todesfälle «hängt mit der Covid-19-Pandemie zusammen», konstatiert das Bundesamt. Todesfälle von Männern nahmen stärker zu als solche von Frauen, mit einem Plus von 14,6 gegenüber 9,9 Prozent.

Auswirkungen von Pandemie auf Geburten noch unklar

Über die Auswirkungen der Pandemie auf die Geburtenrate können noch keine sichere Aussage gemacht werden, schreibt das BFS. Gemäss provisorischer Statistik ging die Anzahl Geburten von 86'200 im Jahr 2019 leicht auf 85'500 zurück.

Geburtenrate
Um die Geburt reibungslos über die Bühne zu bringen, waren drei Helfer nötig. (Symbolbild) - AFP/Archiv

72,4 Prozent der Geburten erfolgten innerhalb einer Ehe. Die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau lag bei 1,46. Einen Anstieg der Geburten gegenüber 2019 verzeichneten die Kantone Graubünden, St. Gallen, Solothurn, Nidwalden, Schaffhausen, Wallis, Schwyz und Obwalden.

Kleinerer Geburtenüberschuss

Der Geburtenüberschuss - die Differenz zwischen Geburten und Todesfällen - hat sich gegenüber dem Vorjahr praktisch halbiert. Dieser Rückgang war gemäss BFS hauptsächlich auf den Anstieg der Todesfälle zurückzuführen.

«Damit liegt der Geburtenüberschuss auf dem tiefsten Niveau seit 2004. In den Kantonen Tessin, Bern, Basel-Landschaft, Neuenburg, Graubünden, Jura, Basel-Stadt, Schaffhausen und Glarus war der Geburtenüberschuss sogar negativ, d.h. es starben mehr Menschen als Kinder geboren wurden».

Sowohl Hochzeiten wie Scheidungen haben 2020 gegenüber dem Jahr davor abgenommen. Es wurden 34'900 Ehen geschlossen, 10,4 Prozent weniger als 2019.

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