Schweizer Bevölkerung will im Kampf gegen Klimawandel beitragen

Keystone-SDA
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Bern,

Die Bevölkerung in der Schweiz ist über den Klimawandel besorgt. Sie fordert mehr Nachhaltigkeit.

Gletscher
Die Schweizer Gletscher schmelzen immer schneller. An den Energie- und Klima-Talks beantworten Experten Ihre Fragen dazu. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Für Schweizerinnen und Schweizer ist der Klimawandel eine Tatsache.
  • Sie fordern mehr erneuerbare Energien.

Sie ist gleichzeitig skeptisch bezüglich der Wirksamkeit von Massnahmen zu dessen Verlangsamung und sie spricht sich für die stärkere Nutzung erneuerbarer Energien aus.

Dies zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage im Rahmen der europäischen Bevölkerungsbefragung «European Social Survey (ESS)». Eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung geht demnach davon aus, dass der Klimawandel gleichermassen auf menschliche Aktivitäten wie auf natürliche Prozesse zurückzuführen ist.

98 Prozent der Bevölkerung zweifeln nicht an der Existenz des Klimawandels. Die Mehrheit ist sehr besorgt wegen des Klimawandels, aber nur 44 Prozent sind der Ansicht, dass der Klimawandel hauptsächlich oder vollumfänglich auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist.

Die Bevölkerung in der Schweiz ist skeptisch bezüglich Massnahmen zur Verlangsamung des Klimawandels. Obwohl die Mehrheit (66%) es als ihre persönliche Aufgabe betrachtet, einen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten, denkt nur ein Drittel (33%), dass die Reduktion des eigenen Energiekonsums einen Einfluss auf den Klimawandel haben könnte.

Sehr beunruhigt

Trotz dieser generellen Skepsis, spricht sich die Bevölkerung in der Schweiz für einen verantwortungsbewussten Konsum aus. Die Mehrheit unterstützt die Idee, dass Energie aus erneuerbaren Quellen stammen sollte. Die befragten Personen sprechen sich vor allem für die Wasser-, Sonnen- und Windenergie aus. Knapp 77 Prozent finden, dass Atomenergie gar nicht oder nur in sehr geringem Ausmass genutzt werden sollte.

Neben der allgemeinen Sorge um den Klimawandel sind die Befragten sehr beunruhigt, was die Abhängigkeit der Schweiz von Energieimporten betrifft. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (61%) macht sich Sorgen wegen den fossilen Energien, insbesondere wegen Benzin, Gas und Kohle. 46 Prozent fürchten zudem einen Anstieg der Energiepreise und dass dadurch Energie für viele Personen in der Schweiz unerschwinglich wird.

Um die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern, befürworten 47 Prozent eine Erhöhung der Steuern auf fossile Energien durch die Regierung. Zudem unterstützt die Mehrheit das gesetzliche Verbot energieintensiver Geräte. Schliesslich sprechen sich mehr als 80 Prozent für die Subventionierung erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarenergie aus.

In der Schweiz wird die ESS-Erhebung vom Schweizer Kompetenzzentrum Sozialwissenschaften FORS, das an die Universität Lausanne angegliedert ist, durchgeführt. Befragt wurden zwischen September 2016 und Februar 2017 rund 1500 Personen.

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