Eine Untersuchung des Bundes ergab, dass viele Dünger in der Schweiz zu viel Cadmium enthalten. Dieses Schwermetall belastet die Böden und das Grundwasser.
Untersuchung
Schweizer Dünger enthält oft zu viel Cadmium. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Sechs von insgesamt 50 Proben Schweizer Düngers enthielt zu viel Cadmium.
  • Die beanstandeten Mittel wurden nach der Untersuchung mit einem Verkaufsverbot belegt.
  • Das Schwermetall belastet den Boden und kann ins Grundwasser gelangen.
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In der Schweiz enthalten viele Dünger zu viel Cadmium. Das zeigt eine Untersuchung von drei kantonalen Fachstellen und des Bundes. Jede sechste von insgesamt 50 Proben, welche bei 25 Dünger-Importeuren und -Herstellern entnommen wurden, wies zu viel dieses Schwermetalls auf.

Wie die Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion des Kantons Bern am Mittwoch mitteilte, wurden die beanstandeten Dünger mit einem Verkaufsverbot belegt. Die Untersuchungen fanden in elf Kantonen statt.

Giftiges Cadmium belastet die Böden

Der Berner Kantonschemiker Otmar Deflorin sagte am Mittwoch auf Anfrage, das giftige Cadmium belaste die Böden. Und könne ins Grundwasser gelangen. Von einer direkten gesundheitlichen Gefährdung spricht Deflorin aber nicht.

Die Erhebung wurde mit einer früheren Erhebung aus den Jahren 2011/2012 verglichen. Im Vergleich hat sich der Prozentsatz der beanstandeten Proben in Sachen Cadmium fast halbiert. Auch aus früheren Untersuchungen bekannte hohe Uranwerte wurden bestätigt.

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Ein Traktor mit einer Spritzmaschine. - dpa

Für Uran gibt es jedoch keinen Grenzwert. Für Deflorin wäre die Festsetzung eines Grenzwerts auch für dieses Schwermetall sinnvoll. Beim Arsen, Blei und Quecksilber wurden Werte festgestellt. Diese liegen laut Deflorin unter den Grenzwerten, welche ab kommendem Jahr eingeführt werden.

Die Kennzeichnung der Dünger stimmte mit wenigen Ausnahmen. Und der Inhalt der Düngersäcke entsprach im Wesentlichen den Angaben auf der Verpackung.

Chemikalienrechtliche Pflichten oft ungenügend

Hersteller und Importeure von Dünger nehmen allerdings chemikalienrechtliche Pflichten betreffend Sicherheitsdatenblatt, Einstufung, Meldepflicht und Selbstkontrolle teilweise ungenügend wahr. Die Fachstellen, welche die Untersuchung durchführten, wollen deshalb weitere Düngerkontrollen durchführen.

Die Chemikalienfachstellen der Kantone Basel-Landschaft und Zürich planten und organisierten die Untersuchung. Zudem Fachleute des Bundesamts für Gesundheit, des Bundesamts für Umwelt und des Bundesamts für Landwirtschaft. Geleitet wurde sie durch das Berner Kantonslaboratorium, da im Kanton Bern am meisten schweizerische Düngerhersteller ansässig sind.

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