Schweizer essen weniger Fleisch und gleich viel Poulet
Das Wichtigste in Kürze
- Der Fleischkonsum der Schweizer erlebt einen Rückgang.
- Gleichzeitig bleibt das Interesse an Poulet konstant.
Der Fleischkonsum in der Schweiz geht zurück: Im Vergleich zu 2010 ist der Konsum von Fleisch pro Kopf 2018 um 7 Prozent zurückgegangen. Nach wie vor beliebt ist Poulet, weniger angesagt ist Schweinefleisch.
2018 setzten die Detailhändler 217'904 Tonnen Fleischprodukte ab, 4000 Tonnen oder 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Donnerstag schrieb.
Mitgerechnet sind Frischfleisch und verarbeitete Fleischwaren, aber nicht als Zutat in verarbeiteten Produkten verwendetes Fleisch. 2018 war das dritte Jahr in Folge mit tieferen Absätzen.
Ob vom Schwein, Kalb, Rind oder Lamm: Der Umsatz mit Fleisch insgesamt sank um 1,2 Prozent auf 4,63 Milliarden Franken. Das ist ein kleinerer Rückgang als beim Absatz. Denn im Mittel stieg der Preis pro Kilogramm Fleisch um 0,7 Prozent auf knapp 21 Franken pro Kilogramm Verkaufsgewicht.
Vorliebe für Poulet konstant
Die Vorliebe für Poulet dagegen bleibt ungebrochen. Beim Hühnerfleisch nahmen die Absätze gegenüber 2017 zu - um 1,5 Prozent auf 49'700 Tonnen. Mehr abgesetzt wurden namentlich Flügeli (plus 10 Prozent) sowie Nuggets und Knusperli (plus 1,8 Prozent). Ganze und halbe Hühner dagegen wurden 2,9 Prozent weniger verkauft.
Auch ging 2018 mehr in der Schweiz produziertes Pouletfleisch über die Verkaufstheken, auf Kosten von Importware. Der Umsatz mit Poulet stieg um 1,1 Prozent auf 782 Millionen Franken - obwohl dieses Fleisch insgesamt leicht billiger war als im Vorjahr.
Schwein gehabt
Schweinebraten, Schweinsschnitzel und -steaks sowie Koteletts sind weniger beliebt als auch schon - die Absatzrückgänge liegen zwischen 11 Prozent beim Braten und 5,2 Prozent bei Koteletts. Insgesamt verkauften die Metzger und Detailhändler 5,9 Prozent weniger Schweinefleisch; der Umsatz sank dank gestiegener Preise weniger.
Auch Kalb, Rind und Lamm scheinen weniger zu munden: Kalbfleisch wurde 6,3 Prozent weniger verkauft als im Vorjahr und Lammfleisch sogar 6 Prozent weniger. Allerdings sind die insgesamt abgesetzten Mengen bei diesen beiden Fleischarten viel kleiner als beim Schweinefleisch. Der Absatz von Rindfleisch sank um 1 Prozent.
Bei den Filetstücken wiederum laufen die Vorlieben auseinander: Rindsfilets gingen 3,4 Prozent mehr über die Theken, während der Appetit auf Kalbs- und Lammfilet um 15,6 respektive 13 Prozent schwand. Allerdings stammte mehr Rinds-, Kalbs- und Lammfleisch aus der Schweiz, und die Importmengen gingen zurück.