Schweizer «Fridays for Hubraum» schiesst gegen Klimaschüler

Felix Müller
Felix Müller

Basel,

Die Gegenbewegung zu Greta Thunberg hat einen Namen: «Fridays for Hubraum». Der Frust der Schweizer Gruppierung richtet sich gegen die Klimajugend.

Greta
Die Gruppierung «Fridays for Hubraum» mausert sich zur Anti-Greta-Bewegung. - Keystone, Facebook/@fridaysforhubraumschweiz

Das Wichtigste in Kürze

  • «Fridays for Hubraum» ist die Gegenbewegung zu «Fridays for Future».
  • Die Gruppierung sorgt wegen Mord-Drohungen gegen Greta Thunberg für mächtig Kritik.
  • In der Schweiz hat die Facebook-Gruppe bereits 2000 Mitglieder.

Während Klima-Aktivistin Greta Thunberg am Freitag der Friedensnobelpreis winkt, wächst der Hass gegen die Schwedin von Minute zu Minute. Ersichtlich unter anderem in der Anti-Greta-Gruppierung «Fridays for Hubraum».

Ursprünglich eine Gruppe für Autoliebhaber – mittlerweile vor allem ein Ventil für rechtsradikale Gedanken und sogar Mord-Drohungen. Nach vielen Mord- und Vergewaltigungsdrohungen gegen Greta Thunberg musste eine der Facebookgruppen gar geschlossen werden.

Doch mittlerweile gibt es auch eine Gruppe «Fridays for Hubraum Schweiz» mit bereits 2000 Mitgliedern. Eine der Gründerinnen propagiert aber einen respektvolleren Umgang als in der deutschen Schwester-Gruppe.

Die junge Frau, die namentlich nicht genannt werden will, sagt, die Schweizer Facebook-Gruppe habe sich einerseits von der Einstellung deutschen «Fridays for Hubraum» inspirieren lassen. Auf der anderen Seite wollen sich die Schweizer aber auch stückweise davon unterscheiden. So herrsche bei ihnen etwa weniger Chaos als bei den Deutschen.

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Gegen die Klima-Schüler wird scharf geschossen. - Climatestrike

Auf die Frage, worin sie den Zweck von «Fridays for Hubraum Schweiz» sehe, meint die Frau: «Grundsätzlich sind wir auch dafür, unsere Umwelt zu schonen und zu respektieren. Jedoch nicht mit solchen rabiaten Vorsätzen.» Das genaue Ziel der Gruppierung lässt sie allerdings offen.

«Fridays for Hubraum Schweiz»: Hasskommentare werden gelöscht

In der deutschen Version von «Fridays for Hubraum» ist der Umgangston – besonders gegenüber Greta Thunberg – mittlerweile ziemlich rau. In der Beschreibung der Schweizer Facebook-Gruppe werden die Mitglieder allerdings dazu aufgefordert, höflich zu bleiben. Dazu sagt die Gründerin, die Gruppe wolle nicht «explizit auf einer Person herumhacken, die als Botschafter dienen soll».

Weiter erklärt sie: «In unserer Gruppe wird jeder Beitrag sorgfältig von unseren Admins und Moderatoren vor der Freigabe geprüft. Ebenfalls werden Mitglieder, welche Hasskommentare oder dergleichen verbreiten, sofort aus dieser Gruppe entfernt.»

Greta-Hass ist also nicht erwünscht – Kritik übt die Gruppen-Gründerin dafür an der Klimajugend als Ganzes. «Ein sehr grosser Teil dieser ‹Fridays for Future› -Gruppe ist weit unter dem volljährigen Alter von 18 Jahren. Viele haben keinen Führerschein, geschweige denn eine wirkliche Ahnung, wie es in der grossen weiten Welt aussieht. Das Grundprinzip, auf unsere Erde Acht zu geben, ist nicht falsch, nur die Vorangehensweise wurde unserer Meinung nach bei Weitem verfehlt.»

«Klimawandel gab's auch ohne furzende Kühe»

Die «Fridays for Hubraum»-Gründerin hält den Klimawandel zwar für ein «wichtiges Thema». Ihr ist jedoch schleierhaft, warum dieser «genau im Jahr 2019 eine solch extreme Rolle spielen muss».

Denn: «Den Klimawandel gab's schon seit eh und je, auch ohne, dass Kühe furzen oder Autos auf der Strasse CO2 ausstossen!»

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