Schweizer «Fridays for Hubraum» schiesst gegen Klimaschüler
Die Gegenbewegung zu Greta Thunberg hat einen Namen: «Fridays for Hubraum». Der Frust der Schweizer Gruppierung richtet sich gegen die Klimajugend.
Das Wichtigste in Kürze
- «Fridays for Hubraum» ist die Gegenbewegung zu «Fridays for Future».
- Die Gruppierung sorgt wegen Mord-Drohungen gegen Greta Thunberg für mächtig Kritik.
- In der Schweiz hat die Facebook-Gruppe bereits 2000 Mitglieder.
Während Klima-Aktivistin Greta Thunberg am Freitag der Friedensnobelpreis winkt, wächst der Hass gegen die Schwedin von Minute zu Minute. Ersichtlich unter anderem in der Anti-Greta-Gruppierung «Fridays for Hubraum».
Ursprünglich eine Gruppe für Autoliebhaber – mittlerweile vor allem ein Ventil für rechtsradikale Gedanken und sogar Mord-Drohungen. Nach vielen Mord- und Vergewaltigungsdrohungen gegen Greta Thunberg musste eine der Facebookgruppen gar geschlossen werden.
Die Bewegung #FridaysForHubraum hat Probleme: Obwohl sich die Hauptgruppe (halbherzig) von #Hass und #Hetze distanziert hat, finden wir in kleineren Gruppen gleicher Motivation dieses hier.
— DieInsider (@Die_Insider) October 8, 2019
Wir sind gespannt, wie das da weitergeht. @Friday4Hubraum, wie seht ihr das? pic.twitter.com/jwqvS4SGuz
Doch mittlerweile gibt es auch eine Gruppe «Fridays for Hubraum Schweiz» mit bereits 2000 Mitgliedern. Eine der Gründerinnen propagiert aber einen respektvolleren Umgang als in der deutschen Schwester-Gruppe.
Die junge Frau, die namentlich nicht genannt werden will, sagt, die Schweizer Facebook-Gruppe habe sich einerseits von der Einstellung deutschen «Fridays for Hubraum» inspirieren lassen. Auf der anderen Seite wollen sich die Schweizer aber auch stückweise davon unterscheiden. So herrsche bei ihnen etwa weniger Chaos als bei den Deutschen.
Auf die Frage, worin sie den Zweck von «Fridays for Hubraum Schweiz» sehe, meint die Frau: «Grundsätzlich sind wir auch dafür, unsere Umwelt zu schonen und zu respektieren. Jedoch nicht mit solchen rabiaten Vorsätzen.» Das genaue Ziel der Gruppierung lässt sie allerdings offen.
«Fridays for Hubraum Schweiz»: Hasskommentare werden gelöscht
In der deutschen Version von «Fridays for Hubraum» ist der Umgangston – besonders gegenüber Greta Thunberg – mittlerweile ziemlich rau. In der Beschreibung der Schweizer Facebook-Gruppe werden die Mitglieder allerdings dazu aufgefordert, höflich zu bleiben. Dazu sagt die Gründerin, die Gruppe wolle nicht «explizit auf einer Person herumhacken, die als Botschafter dienen soll».
Obwohl wir gedacht haben, alles schon gesehen zu haben, nimmt die #Hetze gegen #GretaThunberg mit der FB-Gruppe „Fridays for Hubraum“ neue Dimensionen an. Innerhalb kürzester Zeit hat die Gruppe nun fast 300.000 Mitglieder. Ob so eine Gruppe kontrollierbar ist, sieht man hier.1/3 pic.twitter.com/XDWc18SffM
— DieInsider (@Die_Insider) September 25, 2019
Weiter erklärt sie: «In unserer Gruppe wird jeder Beitrag sorgfältig von unseren Admins und Moderatoren vor der Freigabe geprüft. Ebenfalls werden Mitglieder, welche Hasskommentare oder dergleichen verbreiten, sofort aus dieser Gruppe entfernt.»
Greta-Hass ist also nicht erwünscht – Kritik übt die Gruppen-Gründerin dafür an der Klimajugend als Ganzes. «Ein sehr grosser Teil dieser ‹Fridays for Future› -Gruppe ist weit unter dem volljährigen Alter von 18 Jahren. Viele haben keinen Führerschein, geschweige denn eine wirkliche Ahnung, wie es in der grossen weiten Welt aussieht. Das Grundprinzip, auf unsere Erde Acht zu geben, ist nicht falsch, nur die Vorangehensweise wurde unserer Meinung nach bei Weitem verfehlt.»
«Klimawandel gab's auch ohne furzende Kühe»
Die «Fridays for Hubraum»-Gründerin hält den Klimawandel zwar für ein «wichtiges Thema». Ihr ist jedoch schleierhaft, warum dieser «genau im Jahr 2019 eine solch extreme Rolle spielen muss».
Denn: «Den Klimawandel gab's schon seit eh und je, auch ohne, dass Kühe furzen oder Autos auf der Strasse CO2 ausstossen!»