«Fridays for Hubraum»: Anti-Greta-Bewegung sorgt für Furore
Das Wichtigste in Kürze
- Greta Thunberg mobilisiert mit ihrer «Fridays for Future»-Bewegung weltweit Millionen.
- In den sozialen Medien hat sich nun eine Gegenbewegung breit gemacht.
- «Fridays for Hubraum» wird allerdings von Gewaltdrohungen gegen die 16-Jährige überflutet.
Klima-Aktivisten sorgen momentan weltweit für Schlagzeilen. Die Gruppe «Extinction Rebellion» (XR) hat in den kommenden zwei Wochen Gross-Aktionen rund um die Welt geplant.
Und die Aktivistin Greta Thunberg mobilisiert mit ihrer «Friday for Future»-Bewegung weltweit die Massen.
Dabei stösst die junge Schwedin gerade im Netz auf Widerstand und Spott. Wie sehr dies ausarten kann, zeigt sich am Beispiel einer neu ins Leben gerufenen Gegen-Bewegung.
Geschlossen wegen Drohungen gegen Greta
In Anspielung auf #FirdaysforFuture wurde Ende September eine Anti-Greta-Bewegung gergründet. «Fridays for Hubraum» nennt sich die Gruppierung, unter der sich anfangs primär Autoliebhaber tummelten. «Diese Gruppe möchte dem überhand-nehmenden Klima-Wahn mit Spass entgegentreten», steht in der Beschreibung auf Facebook.
Was als harmloser Scherz begann, artete in der vergangenen Woche allerdings aus: Eine der Facebook-Gruppen mit rund 400'000 Mitglieder musste wegen rechtsradikalen Parolen und Mord- und Vergewaltigungs-Drohungen gegen Thunberg geschlossen werden.
Deswegen nun zusätzlich der Appell der Administratoren: «Seid bitte nett in dieser Gruppe! Bitte keine Greta- und Hass-Bilder mehr.»
AfD: «Logische Reaktion gegen Irrsinn»
Unterstützung bekommt die Bewegung von der rechten AfD. Unter anderem lobte der Vorsitzende Jörg Meuthen «Fridays for Hubraum».
Sie sei «eine logische und vernünftige Reaktion gegen den ideologischen Irrsinn der Ökoaktivisten», sagte er gegenüber dem «Spiegel». Zuvor hatte die neue sächsische AfD-Fraktion die Gruppe bei Facebook beworben.
Bewegung sorgt für Furore
Laut Gründer Christopher Grau ist die Gruppe «unparteiisch und offen». «Ich will darin Sachlichkeit und keinen extremistischen Sch****», sagte der gelernte Autotuner dem «Spiegel».
Man greife hart gegen alle Mitglieder durch, welche diese Regeln brechen: «Auffällige Accounts haben keine Chance.»
Im Netz kursieren aber vor allem Screenshots, welche das Ausmass der Beschimpfungen zeigen. «Das ist weit jenseits jeglichen schlechten und ableistischen Humors», schreibt ein User.
«Ich bin gerade so angewidert, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Wo so etwas hinführt, sieht man im Fall Lübcke», lautet die Reaktion eines weiteren Twitter-Users.
Inzwischen hat «Fridays for Hubraum» auch einen Ableger in der Schweiz und zwar mit rund 1000 Anhängern auf Facebook.