Mensas rentieren wegen Konkurrenz und Preisen immer weniger

Simon Binz
Simon Binz

Aarau,

Im Aargau finden derzeit gleich drei Kantonsschulen keine Firma mehr, die die Mensa führen möchte. Der Grund: Der Betrieb rentiert teils nicht.

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Zwei Personen verpflegen sich in einer Mensa. (Archiv) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Kantone haben Mühe, Betreiber für die Mensen ihrer Kantonsschule zu finden.
  • Mögliche Gründe: Höhere Preise wegen der Teuerung und starke Konkurrenz.
  • Viele Schüler würden auswärts essen gehen, heisst es von den Schulen.

Die Alte Kantonsschule in Aarau, nur etwa 100 Meter vom Bahnhof entfernt, hat seit Jahresbeginn keine Mensa mehr. Aufgrund von Differenzen und mangelnder Rentabilität wurde der Vertrag mit der Cateringfirma aufgelöst. Seitdem bemüht sich die Schulleitung vergeblich um eine Nachfolgelösung.

Wie das «Regionaljournal Aargau Solothurn» berichtet, ist die Alte Kantonsschule Aarau kein Einzelfall im Kanton. Auch die Neue Kantonsschule Aarau ist demnach ab nächstem Sommer ohne Betreiberfirma der Schul-Mensa. Die bisherige Betreiberin hat den Vertrag gekündigt.

Braucht eine Kantonsschule eine Mensa?

Rektorin Martina Kuhn sagt: «Uns wurde mitgeteilt, dass die Zahl der verkauften Menüs seit Corona stark zurückgegangen seien.» Dies ist umso bemerkenswerter, da die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Aarau gestiegen ist.

Kuhn führt die Kündigung deshalb hauptsächlich auf zwei Faktoren zurück: Die zahlreichen Alternativen in der Umgebung, um Essen zu kaufen, sowie die durch die Inflation gestiegenen Preise.

Auch Zürich hat Mühe – Basel: Problem bekannt

Im Aargau finden derzeit insgesamt gleich drei Kantonsschulen keine Firma, die ihre Mensa führen möchte. Doch das Problem ist auch über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt. Laut der Zürcher Bildungsdirektion sind insbesondere Mensen betroffen, die in der Nähe zahlreicher alternativer Einkaufsmöglichkeiten liegen.

Beim Erziehungsdepartement des Kanton Basel-Stadt ist das Problem bekannt, die Entwicklung aktuell aber erfreulich, heisst es. «Wir arbeiten mit wenigen Firmen zusammen, die jeweils mehrere Kantinen führen», sagt Mediensprecherin Sandra Eichenberger. «So lassen sich Synergien nutzen.»

Luzern und Solothurn: Kein Problem

In anderen Kantonen scheint der Betrieb der Mensen hingegen problemlos zu funktionieren. Im Kanton Luzern werden die Mahlzeiten an den Kantonsschulen mit jährlich 500'000 Franken subventioniert. Dadurch können die Menüs zu Preisen angeboten werden, die eigentlich nicht kostendeckend sind.

In den Kantonen Solothurn und Zürich stellen die Schulen die Küchen- und Gasträume kostenlos zur Verfügung. Im Gegenzug bestimmen die Kantonsschulen die Preise der Menüs. An der Kantonsschule Solothurn kostet so beispielsweise ein Pastateller mit Saucen nach Wahl 8 Franken. Für 9 Franken können die Schülerinnen und Schüler ihren Teller am Buffet nach Belieben füllen.

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Wildes Treiben in einer Mensa in Genf. - Keystone

Nicht subventioniert werden die Mahlzeiten hingegen im Aargau. Das Bildungsdepartement des Kantons prüft aber, ob die Betreiberfirmen finanziell unterstützt werden sollen. Auch alternative Konzepte, wie etwa eine Cafeteria Plus stünden zur Diskussion. Dabei handelt es sich um eine Cafeteria mit einem ausgebautem Angebot oder einem betreuten Znüni-Service.

Samuel Müller, Leiter der Abteilung Finanzen und Organisation im Aargauer Bildungsdepartement, betont: «Das klassische Mensakonzept funktioniert nicht mehr überall.»

Kommentare

User #2765 (nicht angemeldet)

Also die Inflation betrifft doch alles, dann sind automatisch andere Anbieter auch teurer, komische Ausrede

User #4406 (nicht angemeldet)

Für mein Sohn ist die Mens zu laut und stressig. Er nimmt jeweils Mittagessen selber mit (Thermosgefäss / warm)

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