ETH Zürich: Studis müssen «halbe Stunde» für Mikrowelle anstehen
Nach den Preiserhöhungen an der ETH Zürich werden neue Forderungen laut: Studierende fordern mehr Mikrowellen, um das teure Mensa-Essen umgehen zu können.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit dem Beginn des Frühjahrssemesters stiegen die Preise für Mittagsmenüs an der ETH an.
- Studierende drohten daraufhin mit einem Mensa-Boykott.
- Auch das Gedränge um die Mikrowellen sorgt für Ärger.
Die Preiserhöhungen in den Kantinen der ETH Zürich zum Semesterstart haben für mächtig Ärger gesorgt. Einige Studenten drohten sogar mit einem Mensa-Streik. Als Reaktion darauf nehmen immer mehr das Essen von zu Hause mit. Doch auch von den Selbstversorgenden gibt es Kritik.
Denn: ETH-Studenten klagen bei Nau.ch über zu wenige Mikrowellen und lange Wartezeiten. «Teilweise steht man über eine halbe Stunde lang an», schildert ein Maschinenbau-Student das Gedränge.
Studierende der ETH Zürich fordern zusätzliche Mikrowellen
Der Verband der Studierenden der ETH Zürich (VSETH) bestätigt auf Anfrage das Problem. Präsidentin Julia Bogdan sagt: «Die Mikrowellen-Situation an der ETH lässt noch einiges zu wünschen übrig und es kommt aktuell oft zu langen Wartezeiten.»
Weiter kündigt sie an: «Wir schliessen nicht aus, uns für weitere von der ETH selbst zur Verfügung gestellte Mikrowellen einzusetzen.» Der Studierendenverband bietet auch Mikrowellen an. Er prüfe derzeit, ob er dieses Angebot ausbauen kann, sagt Bogdan weiter.
Auf Anfrage von Nau.ch teilt die staatliche Hochschule mit: «Vor rund fünf Jahren hat die ETH Zürich die Kapazitäten, respektive die Anzahl an Geräten, erhöht. Seither gab es unseres Wissens keine Rückmeldungen, dass zu wenig Geräte zur Verfügung stünden.»
Wartezeiten von 30 Minuten (siehe Foto oben) könne die ETH nicht bestätigen.
Die Hochschule stehe mit dem Studierendenverband in einem regelmässigen Austausch. «Sollte es seitens der Studierenden Meldungen geben, dass zusätzliche Mikrowellengeräte zur Verfügung stehen sollen, wird die ETH das gerne überprüfen.»
Mikrowellen nicht nur an der ETH Zürich Mangelware
Nicht nur am Hönggerberg stehen sich Studenten Beine in den Bauch. Das bestätigt der Verband der Schweiz Studierendenschaften (VSS) auf Anfrage von Nau.ch.
Co-Präsidentin Nadège Widmer sagt: «Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Angebot an alternativen Mahlzeiten in den Hochschulmensen nur wenig ausgebaut ist. Obwohl Mikrowellen eine sehr günstige Anschaffung sind, gibt es an diversen Unis zu wenige davon.»
Sie fordert daher: «Unabhängig von der Preissituation in Mensen sollten überall genügend Mikrowellen bereitgestellt werden.» Jede Studentin und jeder Student sollte die freie Wahl haben, wo sie oder er sich mittags verpflege.
Studis uneins über öffentliche Kühlschränke
Seitens des VSS gehen die Forderungen über die Anschaffung zusätzlicher Mikrowellen hinaus. Die Unis sollen sich für öffentliche Kühlschränke zum Aufbewahren des mitgebrachten Zmittags einsetzen.
Die Kühlschränke wären für die Lebensmittelsicherheit eine «wichtige Sache», so Co-Präsidentin Widmer. «Sie würden die Lebensqualität der Studierenden steigern.»
An der ETH Zürich sind diese hingegen kein Thema. Der dortige Studierendenverband sagt dazu auf Anfrage: «Öffentlichen Kühlschränken stehen wir aus Hygienegründen kritisch gegenüber.»