Schweizer Neonazis planten Gewaltakte gegen Ausländer
Geheime Chatprotokolle auf Facebook zeigen, wie Schweizer Neonazis Gewaltakte gegen Ausländer vorbereitet haben sollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Facebook hat sich eine rechtsextreme Terror-Gruppe formiert.
- Verschlüsselte Chats zeigen, dass diese Gewaltakte gegen Ausländer vorbereitet hatte.
Mehrere bewaffnete Schweizer Rechtsextreme haben offenbar Gewaltakte gegen Ausländer in der Schweiz geplant.
Der «Sonntags Blick» berichtet, dass sich der Zirkel wenige Tage nach dem Anschlag im neuseeländischen Christchurch bildete. Laut eigenen Angaben hatte sich die Zeitung verdeckt in die Gruppe eingeschleust.
Kern der Gruppe seien drei Männer und eine Frau. Sie sind im Alter zwischen Mitte 30 und 46 und aus den Kantonen Bern und Basel-Stadt. Sie hätten sich über einen verschlüsselten Chat auf Facebook organisiert.
NSU als Vorbild für Schweizer Neonazis
Die Mitglieder äusserten Mordfantasien gegen Juden, Schwarze und Muslime. «Sobald mir formiert sind, wärde mr Schweiz weit terror verbreite. NSU style», zitiert die Zeitung aus Chat-Auszügen.
Bei der NSU handelt es sich um die rechtsextreme Terrorgruppe «Nationalsozialistischer Untergrund» um Beate Zschäpe. Die Gruppe ermordete in Deutschland zwischen 2000 und 2007 neun Migranten und eine Polizistin.
«Mir sübrre stadt» und «ethnischi süüberig» verlauteten die Extremisten in den Chats weiter. «Mir rotten alles us. In 10 Johr luege mr zrugg und sage guet gmacht.»
Anfang April verabredete sich die Gruppe zu Kampftrainings. Am 13. April trafen sich mindestens fünf Mitglieder der Gruppe in Basel, um ihre Gewaltpläne vom Internet in die Realität zu tragen. Ob die Sicherheitsbehörden die Gruppe beobachtet, ist der Zeitung zufolge unklar.