Experten: Facebook generiert unwissentlich extremistische Inhalte
Das Online-Netzwerk Facebook generiert laut Untersuchungen von Experten unwissentlich extremistische Inhalte für Dschihadistengruppen und andere extremistische Nutzer.
Das Wichtigste in Kürze
- Kritik an unzureichendem Vorgehen gegen terroristische Gruppen.
Wie das National Whistleblowers Center am Donnerstag in einer Beschwerde erklärte, untersuchten Experten der Organisation während fünf Monaten die Facebook-Seiten von 3000 Mitgliedern, die Verbindungen zu von der US-Regierung als terroristisch eingestuften Gruppen hatten oder ihnen gegenüber Sympathie zeigten.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und das Terrornetzwerk Al-Kaida «offen» in dem Netzwerk aktiv sind. Darüber hinaus erzeuge die Facebook-Software automatisch «Erinnerungs»- und andere Videos für extremistische Websites, sobald diese genügend «Likes» gesammelt hätten.
Die Bemühungen des Netzwerkes, terroristische Inhalte zu verbannen, seien «schwach und ineffektiv», hiess es in einer 48-seitigen Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse. Noch besorgniserregender sei, dass Facebook mit seiner Technologie unwissentlich selbst extremistische Inhalte erzeuge und bewerbe.
In einer Reaktion auf die Kritik erklärte Facebook, Inhalte mit Terrorismusbezug würden inzwischen mit einer «wesentlich höheren Erfolgsrate entfernt als noch vor zwei Jahren». Das Unternehmen behaupte nicht, dass es «alles findet», bleibe aber in seinen Bemühungen gegen Terrorgruppen in der ganzen Welt «wachsam».