Schweizer Volleyball Nationalteams wollen Historisches schaffen
Noch nie hat es ein Schweizer Nationalteam geschafft, sich via Qualifikation für eine EM-Endrunde zu qualifizieren.

Die Schweizer Volleyball Nationalteams der Frauen und Männer starten Ende Dezember in die Vorbereitung für die alles entscheidenden Spiele der Qualifikation für die CEV Europameisterschaft 2019. Während die Frauen aus den zwei Spielen nur noch einen Punkt brauchen, um ohne Rechnereien an die EM zu fahren, müssen die Männer selbst mit zwei Siegen auf Schützenhilfe hoffen, denn nur fünf der sieben Zweitklassierten fahren zur EM. Am 9. Januar kommt es zum Abschluss der EM-Kampagne erneut zu einem Doppelauftritt der Frauen- und Männer-Nati in Schönenwerd.
Noch nie hat es ein Schweizer Nationalteam geschafft, sich via Qualifikation für eine EM-Endrunde zu qualifizieren. Dem Schweizer Volleyball könnte demnach Historisches bevorstehen. Bei der CEV Europameisterschaft 2019 werden statt bisher 16 neu je 24 Länderteilnahmeberechtigt sein. Diese Chance wollen die Schweizer Teams nutzen. Nach je vier gespielten Partien im vergangenen August stehen am 5. und 9. Januar die entscheidenden Matches auf dem Programm. Dabei treffen sowohl die Frauen (Kroatien) als auch die Männer (Ukraine) unter anderem noch auf ein Team, das vorzeitig für die EM qualifiziert ist. Ob diese Gegner trotzdem in Bestbesetzung antreten werden, ist offen.
Frauen: alles in den eigenen Händen
Mit neun Punkten aus vier Spielen und sechs Punkten Vorsprung auf Verfolger Österreich haben sich die Schweizerinnen im Sommer eine sehr gute Ausgangslage geschaffen. Am 5. Januar tritt das Team auswärts gegen die Kroatinnen an. Vier Tage später folgt der mögliche Showdown gegen Österreich in Schönenwerd. Headcoach Timo Lippuner geht die Spiele selbstbewusst an: «Wir haben alles in den eigenen Händen. Ich rechne mir bereits Chancen gegen Kroatien aus. Wir waren im August gegen sie nur knapp an einer Sensation vorbeigeschrammt und werden auf jeden Fall versuchen, in Kroatien zu punkten. So oder so wäre danach ein Heimsieg in der Betoncoupe Arena ein perfekter Abschluss der Qualifikations-Kampagne.»
Die Schweizerinnen durften im letzten Sommer gleich dreimal in einer voll besetzten Betoncoupe Arena antreten, was das Team gemäss Lippuner zu Höchstleistungen getrieben habe. «Diese Begeisterung für die Nati gehört zu den schönsten Erfahrungen in meinen über elf Jahren mit dem Nationalteam. Ich hoffe natürlich auch am 9. Januar auf ein grosses Volleyballfest mit vollen Rängen – so können wir die EM Qualifikation gemeinsam schaffen!»
Männer: dank Verstärkung und Schützenhilfe
Auch die Schweizer Männer (4 Punkte) kämpfen weiterhin um die Qualifikation für die EM-Endrunde, sind jedoch auf Schützenhilfe angewiesen. Sie streiten sich hinter den bereits qualifizierten Ukrainern mit Mazedonien (6 Punkte) und Ungarn (3 Punkte) um den zweiten Platz. Am 5. Januar erfolgt das wichtige Auswärtsspiel in Ungarn, bevor am 9. Januar die Ukraine zu Gast ist in Schönenwerd. «Dass wir als vermeintlicher Aussenseiter vor den letzten zwei Partien immer noch im EM-Rennen sind, freut mich sehr für das Team, denn es hat im Sommer mit unglaublich viel Leidenschaft und Hingabe gearbeitet. Niemand von uns ist mit diesen vier Punkten zufrieden. Wir wollen die Qualifikation schaffen! Dafür müssen wir beide Spiele gewinnen und wir werden dies mit aller Kraft versuchen», sagt ein kämpferischer Mario Motta, Headcoach der Schweizer.
Im Schweizer Kader gibt es nur wenige Veränderungen. Motta kann für die entscheidenden Spiele mit Rückkehrer Jovan Djokic (LINDAREN Volley Amriswil) auf eine veritable Verstärkung zählen. Daneben ist auch Christopher Frame (Volley Schönenwerd) wieder aufgeboten, nachdem er bereits im Sommer den Grossteil der Vorbereitung mit dem Team bestritten hatte. Auch die Männer starten am 26. Dezember im Trainingsstützpunkt in Schönenwerd, dazu kommen einige Testmatches. «Ich hoffe auf ein volles Haus bei unserem letzten Qualispiel am 9. Januar. Das Team braucht lautstarke Unterstützung, um die Sensation zu schaffen», sagt Motta abschliessend.