Schweizer Zementlieferungen mit deutlichem Rücksetzer im 3. Quartal
Der Schweizer Zementindustrie machen Unsicherheiten infolge verschiedener Faktoren zu schaffen. Das resultiert in deutlich sinkenden Lieferzahlen.

Die Lieferungen der schweizerischen Zementindustrie haben im dritten Quartal einen substantiellen Volumenrückgang erlitten. Diese gingen im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent zurück.
Auch über das gesamte laufende Jahr betrachtet resultiere ein historisch bedeutender Volumenrückgang von 10 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022, heisst es in einer Mitteilung des Verbands der Schweizerischen Cementindustrie (Cemsuisse) vom Dienstag.
Rückgang aufgrund von Unsicherheit
Gründe seien Schwierigkeiten bei der Planbarkeit von Bauvorhaben, Unsicherheiten durch Zinsanstieg und Inflation, Unsicherheiten bei der Energieversorgung sowie mit Blick auf internationale Lieferketten. Der Importdruck sei in den vergangenen Monaten angestiegen.
Mit einer zu erwartenden Verschärfung der Energieversorgungslage im Winterhalbjahr und einer nach wie vor angespannten Wirtschaftslage sei derzeit auch keine Entspannung zu erwarten, heisst es weiter. Positiv seien hingegen diverse geplanten Vorhaben im Tiefbau, welche die Märkte stabilisieren dürften.
CO2-ärmerer Zement meistverkauft
Am stärksten nachgefragt seien im dritten Quartal mit Abstand weiterhin die Zementsorten gewesen, die CO2-ärmer sind als reiner Portlandzement. Ihr Anteil lag von Juli bis September bei 95,8 Prozent.
Der Anteil der per Bahn transportierten Menge nahm zudem im Vergleich zum Vorjahr leicht zu: Insgesamt wurde den Angaben zufolge rund 38 Prozent des Schweizer Zements auf der Schiene transportiert (plus 1,1 Prozent). Dabei wurden knapp 73 Prozent des Zements der schweizerischen Zementindustrie an Transportbetonwerke geliefert, weitere 20,5 Prozent an Ortbetonanlagen von Grossbaustellen.