Schweizerische Literatur: Neuerscheinungen im Februar 2022

Keystone-SDA
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Bern,

Prosa, Spoken-Word, Essay oder Lyrik von Schweizer Autorinnen und Autoren sowie von Schreibenden, die in der Schweiz leben: Die Nachrichtenagentur Keystone-SDA hat neue Werke ausgewählt, die im Februar für Gesprächsstoff sorgen werden.

Limmat Verlag
Ein Stapel Bücher. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Yael Inokai: «Ein simpler Eingriff».

Hanser Berlin, 192 Seiten. (Erscheint am 14. Februar)

«Ein simpler Eingriff» erzählt von der Krankenschwester Meret: Ihr Beruf ist ihre Berufung, sie kennt die Leiden der Menschen. Doch ein neuartiger Eingriff, der Frauen von psychischen Leiden befreien soll, lässt sie ihren Glauben an die Macht der Medizin verlieren. Yael Inokai, Trägerin des Schweizer Literaturpreises 2018, erzählt in ihrem jüngsten Roman von einer jungen Frau in einer Welt starrer Hierarchien und entmenschlichter Patientinnen. Doch dann verliebt sich Meret in eine andere Krankenschwester.

Catalin Dorian Florescu: «Der Feuerturm». CH. Beck, 368 Seiten. (Erscheint am 17. Februar)

Seit Ende des 19. Jahrhunderts steht der Feuerturm in Bukarest. Die Familie Stoica lebt im Zeichen dieses Turms, sie stellt seit Generationen Feuerwehrmänner. Bis Victor mit dieser Tradition bricht. Der gebürtige Rumäne und mehrfach ausgezeichnete Catalin Dorian Florescu spannt im Roman «Der Feuerturm» einen Bogen über dieses Jahrhundert bis zum Aufstand gegen die kommunistische Diktatur. Er erzählt von Repression, Verrat und Verfolgung, aber auch von Freundschaft, Liebe und der Kraft des Widerstandes.

Leta Semadeni: «Amur, grosser Fluss». Atlantis Literatur, 192 Seiten. (Erscheint am 22. Februar)

Die gebürtige Bündnerin Leta Semadeni hat sich zunächst der Lyrik auf Romanisch und Deutsch verschrieben. Nach ihrem ersten Roman «Tamangur» veröffentlicht sie nun mit «Amur, grosser Fluss» ihren zweiten, der auch in das Bergdorf von Tamangur führt. Aus poetischen Miniaturen setzt die Autorin die Geschichte der Liebe zwischen Radu und Olga zusammen. Olga kann diese Liebe zwar nicht festhalten, aber in ihrer Wucht, ihrem Schmerz und ihrem Glück lässt sie sie ihr Leben lang nicht mehr los.

Jürg Beeler: «Die Zartheit der Stühle». Dörlemann, 224 Seiten. (Erscheint am 23. Februar)

Matteo ist Schauspieler und ihm passiert, wovor sich Schauspieler am meisten fürchten: Als King Lear verliert er seinen Text. Das war wenige Tage, nachdem er seine Lebenspartnerin begraben hatte. Der Autor Jürg Beeler lässt in seinem Roman «Die Zartheit der Stühle» seinen Protagonisten in eine Kleinstadt in Süditalien flüchten. Matteo hofft, dort auf der Piazza Ruhe zu finden. Doch es taucht eine fremde Frau auf und die Vergangenheit holt ihn ein.

Joachim B. Schmidt: «Tell». Diogenes, 288 Seiten. (Erscheint am 23. Februar)

Joachim B. Schmidt, gebürtiger Bündner, lebt in Island. Vor knapp zwei Jahren hat er seine Leserinnen und Leser mit «Kalman» in seine Wahlheimat mitgenommen. Jetzt lässt er die Tradition der Isländersagas auf den für die Schweiz idenitiätsstiftenden Tell-Mythos abfärben. In nahezu hundert Sequenzen erweckt er den altehrwürdigen Wilhelm Tell à la Friedrich Schiller zu neuem Leben. Schmidt nimmt sich die dichterische Freiheit, aus der Tell-Saga einen modernen, blutigen Bergbauern-Thriller zu machen.

Weitere:

Alfred Bodenheimer: «Mord in der Strasse des 29. November. Ein Jerusalem-Krimi». Kampa, 224 Seiten. (Erscheint am 22. Februar)

Fritz Meyer: «Ich unter anderem». Neuausgabe des 1957 erstmals erschienenen Romans. Atlantis, 240 Seiten. (Erscheint am 22. Februar)

Milena Moser: «Mehr als ein Leben». Roman. Kein & Aber, 560 Seiten. (Erscheint am 22. Februar)

Simone Lappert: «längst fällige verwilderung. Gedichte und Gespinste». Diogenes, 96 Seiten. (Erscheint am 23. Februar)

Pierric Bailly: «Jims Roman». Aus dem Französischen von Paul Sourzac. Secession, 250 Seiten. (Erscheint am 28. Februar)

Markus Kirchhofer: «Das Planetenrührwerk». Roman. Knapp Verlag, 89 Seiten. (Erscheint im Februar)

Thomas Röthlisberger: «Steine zählen». Roman. Edition Bücherlese, 176 Seiten. (Erscheint im Februar)

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Goran Zeindler
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