Scienceindustries sieht die Politik im Zoll-Streit gefordert
Donald Trump verhängt erste Zölle gegen China, Mexiko und Kanada – die EU hat der US-Präsident ebenfalls im Visier.

Am Wochenende hat US-Präsident Donald Trump sein Wahlversprechen eingelöst und erste Einfuhrzölle gegen China, Mexiko und Kanada erhoben. Aber auch die EU hat der US-Regierungschef bereits im Visier. Für den Verband Scienceindustries stellen die möglichen Gegenmassnahmen ein echtes Risiko für die Schweiz dar.
Diese möglichen Gegenmassnahmen könnten die etablierten Lieferketten erheblich stören, heisst es in einer Stellungnahme des Verbandes auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Und das wiederum könnte zu einem Handelskrieg führen.
Gefordert: Politische Sicherheit
In einem solchen wären nicht einzig die in der Schweiz aktiven Unternehmen betroffen. Tangiert wären auch Tochtergesellschaften und Kunden in Ländern, aus welchen der US-Markt bedient werde, so der Wirtschaftsverband weiter.
Entsprechend sei die Politik gefordert. Es sei zwingend sicherzustellen, dass die Schweiz von möglichen Gegenmassnahmen nicht betroffen werde. Es müsse ein enger Austausch mit den verantwortlichen Behörden etabliert werden, fordert der Verband. Und auf politischer Ebene müsse entsprechend Druck in Bezug auf Gegenmassnahmen gemacht werden, die die Schweiz involvieren könnten.
EU: Wichtigster Handelspartner
Sollte die EU Gegenmassnahmen beschliessen, die auch die Schweiz betreffen, dürfte laut Scienceindustries die Zustimmung der Bevölkerung für die Bilateralen III sinken. Und das hätte im Urteil des Verbandes «verheerende» Folgen.
Denn die EU sei der wichtigste Handelspartner der Schweiz. Mehr als 50 Prozent der Exporte gehen in die EU, importseitig stammten über drei Viertel aller chemisch-pharmazeutischen Produkte aus der EU. Ein hindernisfreier Marktzugang in den Binnenmarkt sei also absolut notwendig.