SGB-Chef Maillard prangert «völlig falsche» Statistiken an

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Biel/Bienne,

SGB-Chef Pierre-Yves Maillard kritisiert die offiziellen Inflationszahlen und Krankenkassenprämien in der Schweiz.

Pierre-Yves Maillard Prämien
SGB-Chef Pierre-Yves Maillard. (Archivbild) - Nau.ch

In einer kämpferischen 1.-Mai-Rede hat SP-Ständerat Pierre-Yves Maillard (VD) am Mittwoch in Biel BE «die völlig falschen Inflationszahlen» angeprangert, die in der Schweiz bekannt gegeben würden. Die Krankenkassenprämien seien von der Berechnung ausgeschlossen. Maillard, der auch Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB) ist, verglich die Krankenkassenprämien mit «einer Steuer».

Sie seien «die einzige Steuer, die keine Obergrenze hat und über die nie abgestimmt wird», sagte Maillard weiter. Und wenn es sich nicht um eine Steuer handle, «warum werden die Krankenkassenprämien dann nicht in die offiziellen Inflationszahlen einbezogen?», fragte der SGB-Präsident. Aufgrund dieser «Auslassung» werde die tatsächliche Inflation bei Weitem unterschätzt.

Kampf gegen Reformen und Liberalisierung

Maillard setzt sich für die Prämien-Initiative der SP ein, über die das Schweizer Stimmvolk am 9. Juni befinden wird. Der SGB werde auch gegen die Reform der zweiten Säule kämpfen, die seiner Meinung nach Lohnkosten um zwei Milliarden Franken pro Jahr erhöhen und gleichzeitig Renten im obligatorischen Teil um 13 Prozent senken werde, sagte Maillard weiter. Auch gegen die Liberalisierung des Gesundheitssystems und für den öffentlichen Dienst in den Bereichen Stromwirtschaft und Verkehr werde man kämpfen.

Maillard kritisierte «statistische Verzerrungen» und verzerrte Studien und sagte, dass die Zahlen, die auf eine Zunahme der Teilzeitarbeit hinweisen, die Realität verschleiern würden. Das tatsächliche Arbeitsvolumen in den Haushalten steige, während Löhne stagnierten. In einigen Bereichen und angesichts sinkender Kaufkraft «ist es nicht so, dass wir es (das System) nicht mehr wollen, sondern dass wir es nicht mehr können», sagte Maillard.

Kommentare

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Es ist nicht von der Hand zu weisen wie die SP und die Gewerkschaften eine egalisierende Aufgabe im Staat übernehmen. Zweifelsohne sind die bürgerlichen, finanzstarken und aufbauenden Organisationen und Institute die Basis für einen sozialen Staat ohne deren Lokomotive gar nichts ginge. Dennoch sind es die Menschen, die zum Wohlstand ihren Lebensanteil beisteuern und loyal gegenüber dem System sind von dem sie Leben. Umgekehrt sind die materiellen Errungenschaften nur dank den AbeiterInnen zu häufen überhaupt möglich. Eine ausgewogene Verteilung und eine gerechte Kostenlage würde das Leben generell, vor allem der Niedrigverdiener um einiges erleichtern. So ist es nützlich für alle, wie sich die führenden aufmerksamen Personen der Gewerkschaften und der SP zum Wohle aller engagieren.

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