Sheila Heti über den negativen Stereotypen von kinderlosen Frauen
Die kanadische Schriftstellerin Sheila Heti erklärt, weshalb es nur bei Frauen negativ ist, kinderlos zu sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die zentrale Frage vieler Frauen ist immer noch: «Kinder bekommen oder nicht?»
- Die kanadische Autorin Sheila Heti gibt sich dem gegenüber gesellschafts-kritisch.
Die kanadische Autorin Sheila Heti (42) will keine Kinder. Damit widerspricht sie dem heute gängigen Gesellschaftsbild. Doch weshalb wird es von vielen Frauen erwartet, dass sie Nachwuchs bekommen?
Heti sagt: «Eine kinderlose Frau hat den gleichen Stellenwert wie ein arbeitsloser Mann». Sie habe den Eindruck, die Begriffe Frau und Mutter seien immer noch stark miteinander verbunden. «Für eine Frau, die nicht Mutter ist, haben wir höchstens negative Stereotypen wie Hexe, böse Stiefmutter oder Hure.»
Sie ergänzt gegenüber SRF: «Vor allem, wenn sie unfruchtbar ist, scheint mit ihr etwas nicht zu stimmen. Hunderte Jahre Feminismus konnten also nicht erreichen, dass Kinderlosigkeit etwas Positives oder Interessantes ist. Es gilt als Mangel.»
In ihrem neusten Roman «Motherhood» geht Sheila Heti vertieft auf dieses Thema ein. Im Stil einer autobiographischen Fiktion reizt die 42-Jährige die Grenzen zwischen sich selbst und ihrem Werk aus.