Sie kämpften für Mexiko

Birgit Müller
Birgit Müller

Aegeri,

Swiss Martial Arts Open Turnier in Unterägeri

Das Wichtigste in Kürze

  • Kampfkünsteler dreier Schulen kämpften für die Opfer des Erdbebens in Mexiko
  • Spannende Kämpfe wurden geliefert, Formen vorgestellt und der Samurai Schwertkampf war der Highlight
  • Über CHF 3'000 kamen zusammen - gemeinsam für Mexiko

Das Datum für das Turnier stand schon lange fest. Der gebürtige Mexikaner, Alberto Navarro Mojica und Kampfschulleiter der Shui Zhu Do in Unterägeri rief sie alle zusammen. Doch im September bebte die Erde in Mexiko. Navarro Mojica hatte das letzte grosse Beben in 1985 miterlebt und verstand sofort: Handlung war nötig. In Windeseile startete er einen Aufruf: alle kämpften für Mexiko, denn der Gewinn sollte dort zur Hilfe dienen. Der Schulleiter versicherte, dass das gesammelte Geld auch an den richtigen Ort kommen würde, hat er doch langjährige Kontakte ins Land.

Drei Schulen (Shui Zhu Do, GKMAF Krellmann - Baar und Free Dragon - Biel) folgten dem Aufruf. Sie zeigten Formen, die sie zur Perfektion geübt hatten - ob mit oder ohne Waffe. Die Sparring-Runden der Kinder schlossen den Vormittag ab.

Nach einer kurzen Mittagspause wurden die Handschuhe versteigert. Jeder Teilnehmer/Mithelfer visierte ein Paar rote Handschuhe vor dem Turnier. Der Gewinn fliesst nach Mexiko, an alle, die nicht direkt von anderen Hilfsleistungen profitierten, an diejenigen, die es am nötigsten haben. Bei jeder Erhöhung um CHF 100 konnte Navarro Mojica sein Glück kaum fassen. Als dann die stattliche Summe von CHF 500 von Pasquale Fusco geboten wurde, war er überwältigt. Doch Helio Cardoso steigerte die Freude weiter. Er würde CHF 500 auch bieten, wenn er einen der beiden Handschuhe erhalten würde. Ein Händeschütteln der beiden Höchstbietenden und die Freude aller Anwesenden. Ein wundervolles Erlebnis. Weitere Spenden flossen wie die Tränen. Das ergab eine Summe von fast CHF 3‘150.00!

Nachdem alle freudig emotional gestimmt waren, begann das Sparring der Frauen und Herren. Obwohl sie sich kannten und als Kampfkünstler befreundet waren, lieferten sie spannende Kämpfe. Die Fäuste flogen, die Füsse traten - die Zuschauer hielten den Atem an und applaudierten den Siegern. Das grosse Finale war der Samurai Schwertkampf. In gepolsterter Rüstung mit Helm betraten die Kämpfer die Matten. Es schien ein erbitterte Krieg zu sein: die Schwerter sausten durch die Luft und Kicks beförderten den Gegner in Schlagdistanz. Nach 2 Minuten kam die Erlösung. Die Kämpfer gratulierten einander und umarmten sich wie jahrelange Freunde. Die anschliessende Trophäenverteilung und das Gruppenfoto bewies es: obwohl alle gegeneinander Kämpften, bildeten sie eine Truppe. Eine Truppe, die für Mexiko kämpfte.

Wenn auch Sie Lust haben, die Kampfkunst zu erleben, besuchen Sie unsere Homepage www.gkamf.ch. Dort finden Sie auch Angaben zu allen teilnehmenden Schulen.

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