Sinkende Zuwanderung in der Schweiz

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Bern,

Im Jahr 2017 hat die Zuwanderung in die Schweiz den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre erreicht. Der Rückgang bei der Einwanderung aus EU- sowie EFTA-Staaten (Liechtenstein, Island, Norwegen) beträgt im Vergleich zum Vorjahr 20 Prozent.

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Insgesamt liessen sich von Januar bis Juni 63'333 Personen in der Schweiz nieder. - Keystone

Ob die Zuwanderung weiter abnehme, hänge von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Entwicklung der Konjunktur in der Schweiz oder die Stabilität der wirtschaftlichen Lage der EU-Länder.

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2017 ist in der Schweiz die Nettozuwanderung (Zuwanderung minus Auswanderung) im Vergleich zum Vorjahr gesunken.
  • Letztes Jahr wanderten etwas mehr als 50'000 Menschen ein.
  • Seit dem Jahr der Abstimmung über die Masseneinwanderungs-Initiative (2014) nimmt die Zuwanderung kontinuierlich ab.
  • Bei Bürgern aus EU- und EFTA-Staaten ist der Zuwanderungs-Rückgang besonders stark.

Im Jahr 2017 ist in der Schweiz die Nettozuwanderung (Zuwanderung minus Auswanderung) im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Sie betrug rund 50'000 Personen. Davon kamen etwa 60 Prozent aus der EU, wie «SRF» berichtet. Das ergibt bei der Einwanderung von Bürgern aus EU- und EFTA-Staaten (Liechtenstein, Norwegen, Island) einen Rückgang von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Seit dem Jahr der Abstimmung über die Masseneinwanderungs-Initiative (2014) nimmt die Zuwanderung kontinuierlich ab. Der Spitzenwert wurde 2008 erreicht, als circa 100'000 Menschen den Weg in die Schweiz fanden.

Rückgang vor allem bei Bürgern aus EU- und EFTA-Staaten

Bei Bürgern aus EU- und EFTA-Staaten ist der Zuwanderungs-Rückgang besonders stark. Während 2008 noch etwa 70'000 Personen aus diesen Herkunftsländern zuwanderten, waren es 2017 noch etwa 30'000 – so wenig wie noch nie seit der Einführung der Personenfreizügigkeit.

Die abnehmenden Zahlen sind vor allem auf die sinkende Zuwanderung aus traditionell wichtigen Herkunftsstaaten wie Spanien oder Deutschland zurückzuführen. Das habe mit der wirtschaftlichen Situation in den EU-Staaten zu tun, sagt Daniel Bach, Informationschef des Staatssekretariats für Migration, gegenüber dem «SRF». «In Spanien und Portugal hat sich die wirtschaftliche Lage normalisiert, es gibt mehr offene Stellen, weniger Arbeitslosigkeit.» Zudem sei in Deutschland die Nachfrage nach Arbeitskräften sehr stark.

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