Skeptiker warnen: «Kommt morgen nicht an die Demo nach Bern!»
Am Donnerstag planen Massnahmen-Kritiker in Bern eine unbewilligte Demo. Jetzt sagen Massvoll- und Trychler-Präsis: «Kommt nicht nach Bern».
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz Eskalation letzte Woche planten Massnahmen-Kritiker eine unbewilligte Demo in Bern.
- Nun blasen die Präsidenten von Massvoll und Freiheitstrychlern in einem Video alles ab.
- Die Kantonspolizei steht derweil mit einem Grossaufgebot bereit, falls doch jemand kommt.
Am vergangenen Donnerstag ist auf dem Bundesplatz die Demonstration von Massnahmen-Gegnern zum Coronavirus eskaliert. In der Folge hat die Stadt Bern angekündigt, keine unbewilligten Kundgebungen mehr zu tolerieren.
Dennoch haben verschiedene Gruppen am kommenden Donnerstag erneut eine Kundgebung auf dem Bundesplatz geplant.
Absage nach Gespräch mit Berner Sicherheitsdirektor
Die ganz Grossen in der Kritiker-Szene distanzieren sich jedoch von der Aktion. In einem auf ihrem Telegram-Kanal geteilten Video rufen Massvoll und die Freiheitstrychler dazu auf, die Demonstration am Donnerstag abzublasen.
Die Präsidenten der beiden Gruppierungen hatten sich zuvor mit Reto Nause, dem Sicherheitsdirektor der Stadt Bern, zum Gespräch getroffen.
Darin sei es um eine mögliche Bewilligung der geplanten Demos gegangen. Gemäss einer Medienmitteilung der Stadt Bern «konnte im Gespräch eine gemeinsame Lösung erzielt werden.»
Teil der Abmachung war aber auch, «dass im Hinblick auf die eidgenössische Volksabstimmung vom 28. November nur noch eine weitere Kundgebung bewilligt werden kann.»
Im Video behauptet jedoch die Co-Präsidentin von Massvoll, Viola Rossi, die schlussendlich protokollierten Beschlüsse entsprächen nicht der Abmachung. Daher weise Massvoll jetzt jede Verantwortung für eine erneute Demo am Donnerstag zurück.
So erklären auch die Anführer der Freiheitstrychler in dem Video klar: «Wir können die Leute, die am Donnerstag an diese Kundgebung kommen wollen, nicht ins offene Messer laufen lassen. Daher rufen wir auf: Kommt am Donnerstag nicht nach Bern!» Wer trotzdem komme, habe mit Konsequenzen zu rechnen.
Kantonspolizei mit Grossaufgebot bereit
Ob sich jedoch alle Massnahmen-Kritiker von diesem Aufruf abhalten lassen, sei infrage gestellt. In Online-Foren berufen sich Mitglieder auf ihr Recht auf Versammlungsfreiheit. Zudem kursiert der Vorschlag einer friedlichen Blumen-Demo.
Fest steht: Mögliche Demonstranten werden sich früher oder später mit der Polizei auseinandersetzen müssen. «Wir werden am Donnerstag sicher im Einsatz sein», erklärt die Kantonspolizei Bern auf Anfrage. Das genaue Vorgehen könne im Vorfeld aber aus taktischen Gründen nicht kommentiert werden.
Fest steht: Die Kapo Bern fährt ab sofort schwere Geschütze auf. Wie einer Medienmitteilung zu entnehmen ist, werden am Donnerstag zahlreiche Polizeiwachen im ganzen Kanton geschlossen bleiben.
«Diese Massnahme hat zum Ziel, genügend Personal für den Einsatz zur Verfügung zu haben», heisst es darin. Die Demonstranten sind also gewarnt.