Skigebiete haben Wartelisten für Pistenfahrer-Job

Renato Scheidegger ist Pistenfahrzeug-Fahrer bei den Lenzerheide Bergbahnen. Er erklärt, weshalb es bei dem Job nicht an Nachwuchs mangelt.

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Renato Scheidegger erklärt, dass das Fahren eines Pistenfahrzeugs ein Bubentraum von ihm war. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Nau.ch hat Pistenfahrzeug-Fahrer Renato Scheidegger bei seiner Arbeit begleitet.
  • Der Job ist ein typischer «Bubentraum», erklärt Scheidegger.
  • Teilweise gibt es dafür sogar Wartelisten.

Jeden Winter zieht es eine Vielzahl der Schweizerinnen und Schweizer auf die Piste. Für einen erfolgreichen Skitag muss nicht nur das Wetter mitspielen, auch die Präparation der Pisten ist entscheidend.

Mitverantwortlich dafür sind Menschen wie Renato Scheidegger. Während er hauptberuflich als Baumaschinenführer arbeitet, ist er im Winter als Pistenfahrzeug-Fahrer der Lenzerheide Bergbahnen im Kanton Graubünden im Einsatz.

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Pistenfahrzeug-Fahrer Renato Scheidegger spricht über die Wetterverhältnisse und den Unterschied zwischen dem Präparieren von schwarzen und roten Pisten. - Nau.ch/Nico Leuthold

«Das war ein typischer Bubentraum von mir, dem ich als Kind immer nachgeeifert bin. Und dann verwirklichen durfte», sagt er im Gespräch mit Nau.ch.

Da scheint er nicht alleine zu sein, denn ein Nachwuchsproblem bei den Pistenfahrzeug-Fahrern gibt es ihm zufolge nicht: «Da kommen jedes Jahr Anfragen. Wenn es dann freie Stellen gibt, sind die relativ schnell wieder besetzt.»

Dies bestätigen auch andere Skigebiete, wie eine Umfrage von Nau.ch zeigt. «Wir haben seit Beginn der Wintersaison alle Positionen der Pistenfahrzeug-Fahrerinnen und -Fahrer besetzt», sagt Marc Lagger von den Zermatt Bergbahnen.»

Wäre der Beruf als Pistenfahrzeug-Fahrerin oder -Fahrer etwas für Sie?

Auch die Bergbahnen Flumserberg konnten bereits vor dem Saisonstart alle Pistenfahrzeug-Anstellungen besetzen. Pro Nacht seien bis zu 17 Fahrzeuge unterwegs, wie Katja Wildhaber von der Geschäftsleitung sagt. «Glücklicherweise haben wir sehr langjährige Pistenfahrzeug-Fahrer mit viel Erfahrung und Gebietskenntnissen. Blindbewerbungen erhalten wir jedes Jahr, auch wenn wir nicht aktiv nach Fahrern suchen.»

«Der Beruf fasziniert»

Auch bei den Titlis-Bergbahnen sei es nicht schwierig, in diesem Bereich Personal zu finden. «Der Beruf fasziniert», so Marketingleiter Urs Egli. Auch in der Region Saas-Fee spüre man kein Fachkräftemangel, wie die Medienstelle Saas-Fee/Saastal Tourismus gegenüber Nau.ch erklärt.

Ähnlich sieht die Lage in Laax GR aus – auch dort hat es nicht zu wenig Fachkräfte. «Im Gegenteil», sagt Martina Calonder von der Weissen Arena Gruppe. Die Stellen seien sehr gefragt. «Und wir haben das Glück, jeweils unter vielen qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern aussuchen zu dürfen.»

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Renato Scheidegger erklärt, wie gefährlich die Pistenfahrzeuge für die Nachtskifahrer und Skitourenfahrer sein können. - Nau.ch/ Nico Leuthold

Stefanie Inniger vom Skigebiet Adelboden-Lenk erklärt, müsse man die Jobs nur selten ausschreiben. Im Gegenteil: «Es gibt eine Warteliste mit Personen, die gerne bei uns als Pistenfahrzeugfahrer arbeiten wollen.»

Skitourengänger sollten am Abend nicht im Skigebiet unterwegs sein

Laut Pistenfahrzeug-Fahrer Scheidegger seien die Gefahren des Jobs überschaubar. «Zum Teil gibt es Abschnitte, in denen es bei viel Neuschnee Lawinengefahr gibt. Dort dürfen wir eigentlich gar nicht präparieren gehen, bis der Rettungsdienst die Lawinensprengung gemacht hat.»

Schwierig sei es zudem bei stärkeren Winden mit Schneefall. In solchen Fällen müsse man langsam und vorsichtig fahren, weil die Sicht eingeschränkt sei.

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Kommentare

User #3279 (nicht angemeldet)

mein gott, will man das 30 jahre lang machen? als 15 jähriger vielleicht 1 monat, aber mehr? wie blöd sind die?

User #2301 (nicht angemeldet)

Die Pistenbullifahrer sind sehr schlecht bezahlt. So um die 21.--/h. Daher müssen jedes Jahr neue rekrutiert werden. Eigentlich bräuchte es für eine gute Piste sehr erfahrene Fahrer. Die Qualität ist in einigen Skigebieten sehr schlecht. Es muss auf Teufel komm raus gespart werden. In der Lenzerheide wurden einige Pisten erst nach den Weihnachtsferien fertig gemacht, obwohl es die Ausrede vom Schneemangel nicht gab. Ein sehr gefährlicher Engpass bei der Alp Stätz blieb bis vor kurzem bestehen, weil die Entlastungspiste unbearbeitet blieb. Für Familien mit Kindern eine sehr gefährliche Ecke. Die abgesperrte Rennpiste am Proschieri wurde erst (notfallmässig unter Tag) gewalzt, als die Trainer auf der Touri-Piste zu stecken begannen. Anstatt auf die Piste zu gehen und vor Ort zu recherchieren, bleibt das höhere Kader lieber im warmen Büro.

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