So einfach kommt man in die Badi, die keine Auswärtigen will
Killwangen AG lockt im Sommer mit einer kleinen Badi am Dorfrand – allerdings nur für Einheimische. Nau.ch war vor Ort und hat sich ein Bild gemacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Zugang zum Meierbädli in Killwangen AG ist nur Bewohnern aus dem Dorf gestattet.
- Ein Nau.ch-Reporter machte den Selbstversuch – und kam ohne Probleme rein.
- Eingangskontrollen würden nur sporadisch durchgeführt, heisst es vonseiten der Gemeinde.
Das Meierbädli in Killwangen AG will keine Auswärtigen. Das macht Gemeindeammann Markus Schmid zuletzt deutlich. Es sei keine öffentliche Anstalt. Vielmehr soll sie «ausschliesslich den Menschen, die im Dorf leben, ein Mehrwert sein», so Schmid.
Anwohnerin: «Verträgt keine Auswärtigen mehr»
Trotzdem kämen seit Jahren «ganz gezielt Leute ins Bädli, die nichts mit Killwangen zu tun haben». Darum sei die Gemeinde daran, ein Konzept für dieses Problem und eine verbesserte Sicherheit auszuarbeiten, erklärt Schmid.
Bis dahin gibt es eine Alternativlösung: Sicherheitsleute führen unregelmässige Zugangskontrollen durch und schicken Menschen weg, die nicht in Killwangen leben.
Doch: Das ist nicht immer so. Nau.ch hat den Test gemacht. Und gemerkt: Unser Reporter war im Nu im Bad drin!
Das Bad ist am Mittwochmorgen nur mit einem einfachen Zaun geschützt. Kein Security, keine Kontrolle. In wenigen Schritten ist der Reporter drin (Video oben).
Durchgehende Security sei wohl zu teuer, meint eine Anwohnerin. Die Kontrollen seien kürzlich neu eingeführt worden – und das zurecht, wie sie findet. «Das Meierbädli ist doch schon für unsere Gemeinde zu klein. Dann verträgt es halt keine auswärtigen Leute mehr», sagt sie.
Gemeinde: Feedback «durchwegs positiv»
Auf Anfrage von Nau.ch teilt Stefan Hürzeler, stellvertretender Gemeindeschreiber von Killwangen, im Namen des Gemeinderates mit, man gebe «keine detaillierten Auskünfte über die Zeitpunkte der Zugangskontrollen.» Aber: Sie würden nur «sporadisch» durchgeführt.
Der Gemeinderat setze in erster Linie auf Prävention und Dialog. «Personen, welche nicht von Killwangen sind, werden auf die Hausordnung aufmerksam gemacht. Meist reicht dies schon aus, dass die auswärtigen Leute einsichtig sind und das Bad gar nicht erst benutzen.» Das Feedback aus der Bevölkerung sei durchwegs positiv, so Hürzeler.
Am letzten Wochenende hätten keine Personen weggewiesen werden müssen. «Dies deutet darauf hin, dass der Weg des Dialogs und die Präsenz der Sicherheitsfirma zurzeit ausreichen, um die Hausordnung durchzusetzen.»