So erklärt Armeechef Philippe Rebord seinen Rücktritt

Überraschend tritt Philippe Rebord. Der Armeechef kämpft mit gesundheitlichen Problemen.

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Armeechef Philippe Rebord spricht anlässlich einer Medienkonferenz. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Philippe Rebord hat Probleme mit seinem Hüftgelenk.
  • Auch der Ausbildungschef Daniel Baumgartner verlässt die Armee.

Per Ende Jahr gibt Philippe Rebord, Chef der Schweizer Armee, sein Amt ab. Der 62-Jährige hat mit gesundheitlichen Beschwerden zu kämpfen: Sein Hüftgelenk mache ihm zu schaffen.

BVS-Chefin Viola Amherd erklärt an der Medienkonferenz, sie werde jetzt eine Findungskommission einsetzen. Diese werde Kandidaten für die Nachfolge von Rebord rekrutiert.

Nach welchen Kriterien die Kommission ihre Auswahl treffen wird, kann Amherd noch nicht sagen. «Habe das Pflichtenheft heute nicht hier vor mir», sagt sie.

Neuer Armeechef sollte aus der Führung kommen

Rebord selber sagt: «Es ist nicht meine Aufgabe, meinen Nachfolger zu suchen.»

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Armeechef Philippe Rebord tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück. - keystone

Theoretisch muss der Chef der Schweizer Armee keinen militärischen Grad haben. Die Praxis sieht für Rebord anders aus. «Nur, wer aus der Armeeführung kommt, hat bereits die Übersicht über die Schweizer Armee

Alle anderen müssten sich allzu lange einarbeiten.

Nachfolge bis im Herbst geregelt

Fest steht, dass Rebords Nachfolge spätestens im Herbst geregelt sein sollte. Von da an sollen der alte und der neue Armeechef kurzzeitig zusammen arbeiten. «Mit dieser Überlappung wird die Kontinuität sichergestellt», so Amherd.

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Armee-Chef Philippe Rebord spricht über seinem Rücktritt. Verteidigungsministerin Viola Amherd bedauert den Entscheid, sieht dabei aber auch positive Aspekte. - Nau

Rebord, dessen Hüftgelenk erstmals bei einer Wanderung im August heftige Probleme verursacht hatte, bleibt bis dann im Amt. «Ich werde mich durchbeissen. Ich kenne mich, ich werde durchhalten», sagt er gegenüber den Medien.

Rebord: «Ich war der Schwarze Peter»

Ausbildungschef Daniel Baumgartner hat ebenfalls seinen Rücktritt bekannt gegeben. Der 57-Jährige habe selber um eine Versetzung gebeten.

Baumgartner sei im Gespräch um den Posten des Verteidigungsattachés in Washington, D.C. . Er habe laut Amherd «aus persönlichen Gründen» um eine Versetzung gebeten.

Koordiniert seien die Ankündigungen von Rebord und Baumgartner keinesfalls gewesen. Ganz im Gegenteil, sagt Rebord: «Ich war der Schwarze Peter, ich habe das spontan gemeldet.»

Vorzeitige Rücktritte überraschen

Damit verliert die Schweizer Armee gleich zwei ranghohe Offiziere. Rebord hätte eigentlich sein Amt erst Ende 2020 niedergelegt. Doch Recherchen der Zeitung ergaben, dass er bei Verteidigungsministerin Viola Amherd seine Kündigung eingereicht hat.

Rebord müsse sich ein künstliches Gelenk in der Hüfte einsetzen lassen. Der Walliser habe enorme Schmerzen beim Stehen und Gehen, wie es in seinem Umfeld heisse.

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