So häufig wechseln Schweizer ihre Namen
Namensänderungen nahmen in der Schweiz zwischen 2011 und 218 stark zu. Grund ist etwa eine Gesetzesänderung von 2013.
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Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz nehmen Namensänderungen leicht zu.
- Die Mehrheit der Gesuche wird angenommen.
- Haben die Antragssteller keine Chance, wird das Gesuch mehrheitlich zurückgezogen.
In der Schweiz heissen vier Mädchen Daenerys – benannt nach einer Figur aus der Hit-Serie Game of Thrones. Während der Name heute noch lässig klingt, kann sich das mit der Zeit ändern. Und vielleicht steht dann ein Namenswechsel an.
Diese nehmen in der Schweiz zu. Ganze 1349 Gesuche für eine Namensänderung wurden 2018 im Kanton Zürich bearbeitet. Diese betreffen Vor- sowie Nachnamen. Ein Jahr zuvor waren es noch 1200 Gesuche. Laut dem Kanton ist die Tendenz steigend.
Im Kanton Thurgau verhält es sich ähnlich, sagt Claudia Berner Lennon. Sie arbeitet beim Amt für Handelsregister und Zivilstandswesen.
Berner Lennon führt es auf die Gesetzesänderung von 2013 zurück. Seit dann müssen nicht mehr «wichtige», sondern «achtenswerte» Gründe vorliegen.
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Damit wurde die Hürde leicht gesenkt. Was als achtenswert gilt, entscheidet die zuständige kantonale Behörde. Der Wille für den Namenswechsel alleine reicht aber nicht. Die Gründe sind entscheidend. Im Thurgau wurden 2018 125 Gesuche eingereicht, nur vier davon nicht bewilligt.
Mehrheitlich Familiennamen
Die Mehrheit drehte sich um eine Änderung des Familiennamens. Die Gründe sind vielfältig. Berner Lennon: «Eine Motivation ist etwa, die Vereinheitlichung des Familiennamens für die Kinder in Patchworkfamilien.» Dies wäre dann etwa der Namen des Vaters.
Es gibt aber auch Fälle, wo der verwendete Namen zum amtlichen Namen werden soll. Also beispielsweise, wenn Wilhelm zu Willi wird.
Bei Nachnamen kommt es zu ähnlichen Fällen, etwa dass die bereits benutzte Schreibweise amtlich werden soll. Dies ist etwa bei Šakiri der Fall. Neu lautet der Nachname dann etwa Shakiri.
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Diese Gründe kennt man auch im Kanton St. Gallen. Dort bleiben die Anträge aber konstant. 2018 wollten 186 Personen den Namen ändern.
Insgesamt wurden im letzten Jahr 226 Gesuche bearbeitet, darunter solche aus dem Vorjahr.
Zurückgezogen, weil keine Annahme in Sicht
32 wurden zurückgezogen. Laut Gabriela Küpfer vom Amt für Bürgerrecht und Zivilstand hatten die Gesuche keine Aussicht auf Erfolg. Weitere Gründe für den Namenswechsel sind etwa das Weglassen eines zweiten Vornamens oder Anpassungen beim Vornamen. Als Beispiel nennt Küpfer etwa das Ändern von oe zu ö.
Doch auch traumatische Gründe werden genannt. Wie Küpfer sagt, können etwa negative Erfahrungen mit einem Elternteil während der Kindheit eine Motivation sein.
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Etwas höher liegt die Zahl der Gesuche im Aargau. Ganze 382 wurden registriert, 375 davon wurden bewilligt. Laut Oliver Werthmüller, Leiter Rechtsdienst des volkswirtschaftlichen Departements, wurde lediglich ein Gesuch abgelehnt.
Sechs wurden zurückgezogen. Im Aargau gibt es beispielsweise Menschen, die ihren Namen leicht anpassen wollen. Dabei kann etwa eine Nadia zur Nadja werden.
Ab 250 Franken ein neuer Name
In Bern bewegen sich die Zahlen zwischen 500 und 550 Gesuchen pro Jahr. Die Zahl bleibt konstant. Bei den Preisen für die Namensänderung gibt es ein ähnliches Bild. In Bern schlägt die Änderung des Familiennamens 600 Franken zu Buche.
Der Vorname hingegen 300 Franken. Auch im Aargau ist der Familiennamen-Wechsel teurer. Zwischen 450 und 1000 Franken wird vergütet, bei Vornamen zwischen 250 und 1000 Franken.
Der Ansatz ist im Thurgau wie im Aargau. Jedoch können jeweils noch zusätzliche Kosten entstehen.