So schützt sich Engelberg vor Tourismus-Überflutung
Früher war es Mund-zu-Mund-Propaganda, heute Instagram. Dank sozialen Medien strömen Touristen aus aller Welt in die Schweiz. Doch dies birgt Gefahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Das weltbekannte Berggasthaus Äscher ist mit den vielen Touristen überfordert.
- Die Titlis-Bergbahnen erklären, wie sie Engelberg vor «Overtourism» schützen.
Die Betreiber des weltberühmten Berggasthaus Äscher haben genug. Sie seien schlichtweg überfordert mit den vielen Touristen, weshalb sie den «schönsten Ort der Erde» verlassen. «Wir haben beim Äscher die Touristen nicht im Griff», erklärte der zuständige Regierungsrat gegenüber Nau. Dies könnte auch anderen Hotspots der Schweiz passieren.
Engelberg - ein Mekka für Influencer
In der Innerschweiz wirkt nicht nur Luzern als Touristen-Magnet. Auch das Klosterdorf Engelberg erlebt in den letzten Jahren einen regelrechten Aufschwung. Besonders Asiatische Gäste strömen in Massen auf den Titlis. Sogar der thailändische König liess sich jüngst im Obwaldner Dorf blicken. «Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung in den letzten Jahren», so Peter Reinle, Marketingleiter der Titlis Bergbahnen.
Kein Wunder, entdeckt die Welt Engelberg. Zahlreiche einflussreiche Influencer besuchen die Region und posten Fotos vom Titlis. Reinle erklärt, dass sie mit Influencer zusammen arbeiten: «Einerseits zählen Follower, aber auch die History, wie seriös sie ihre Sache machen.» Das werde im Vorfeld geprüft und abgeklärt.
Ist man den Touristen ausgeliefert?
Auch wenn Experten von einem «Overtourism» warnen, glaubt Peter Reinle nicht an eine Ohnmacht. Ganz kontrollieren könne man nicht, wie viele Touristen anreisen. Auch sie seien an wenigen Tagen im Jahr am Anschlag. «Am Schluss muss man einfach sagen: Wenn ausgebucht ist, ist ausgebucht.» Es sei aber ihre Aufgabe dafür zu sorgen, dass es genug Platz habe. Reinle: «Die Infrastruktur an Touristenorten muss man ständig ausbauen und anpassen.»