Softwarefirmen Abacus und Abraxas erhalten Auftrag von Sankt Gallen
Der jahrelange Kampf um die Vergabe von IT-Aufträgen durch den Kanton Sankt Gallen hat sich für die Abacus gelohnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Die IT-Firmen Abacus und Abraxas erhalten einen Auftrag von St. Gallen.
- Dabei implementiert Abraxas eine Lösung von Abacus.
Wie Abacus und die Firma Abraxas (die vergangenes Jahr mit der ehemaligen Verwaltungsrechenzentrum St. Gallen - VRSG fusionierte) am Dienstag gemeinsam mitteilten, hat die Stadt St. Gallen den beiden Firmen einen Auftrag für eine neue Personal- und Finanzsoftware vergeben. Abraxas werde dabei eine Lösung von Abacus implementieren.
Die Lösung beinhalte eine integrierte Archiv- und Dossierführung und vernetze die Verwaltung. Die Stadtverwaltung werde in der Lage sein, ihren Administrationsaufwand zu reduzieren, hiess es.
Mehrere Klagen gegen Sankt Gallen
Der Softwarehersteller Abacus hatte zuvor mehrmals gegen die Stadt St. Gallen und auch gegen andere Gemeinden des Kantons geklagt, unter anderem wegen wiederholter Rechtsverweigerung. Ein Streit zwischen Abacus und verschiedenen Gemeinden war im vergangenen Sommer mit einem Vergleich beendet worden.
Es ging dabei um die Frage, ob St. Galler Gemeinden ohne Ausschreibungen direkt Informatikaufträge an die Abraxas vergeben dürfen, die sich im Besitz der öffentlichen Hand befindet. Gegen die Gemeinde Wittenbach wehrte sich Abacus mit Sitz schliesslich bis vor Bundesgericht.
Vergleich mit Sankt Gallen und anderen Städten festgelegt
Am Ende des Rechtsstreits wurde im Rahmen des Vergleichs unter anderem festgelegt, dass die vier grössten Städte (St. Gallen, Rapperswil-Jona, Wil und Gossau) verpflichtet werden, die Software-Lizenzen für Finanzen und Personal gleichzeitig nach dem GATT/WTO-Verfahren öffentlich auszuschreiben.
Die einstigen Kontrahenten Abacus und Abraxas näherten sich ausserdem an. Sie beschlossen 2018 schliesslich eine Partnerschaft, in deren Rahmen sie nun gemeinsam den Auftrag der Stadt St. Gallen erhalten haben.