Solothurner Filmtage zeigen besonders viele Dokumentarfilme
Die Solothurner Filmtage präsentieren vom 22. bis 29. Januar 178 Schweizer Filme. Die aktuelle Tendenz der Filmemacher zeigt grosses Dokumentarfilmschaffen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Solothurner Filmtage setzten dieses Jahr auf Dokumentarfilme.
- Die Schweizer Filmemacher liebäugeln heuer mit der Kunst des Dokumentarfilmschaffens.
Gezeigt werden auch die drei Erstlingsfilme, die für den mit 60'000 Franken dotierten «Prix de Soleure» nominiert sind. Die Regisseurin Boutheyna Bouslama sucht in ihrem ersten langen Dokumentarfilm nach einem im Syrienkrieg verschollenen Medienaktivisten. Der Film der Westschweizerin lautet auf den Titel «À la recherche de l'homme à la caméra».
Auch Filmemacher Mischa Hedinger widmet sich der Macht der Bilder. Sein Film «African Mirror» sei eine Aufforderung über unser Afrikabild nachzudenken, teilte die neue Filmtage-Direktorin Anita Hugi am Donnerstag mit.
Themen mit «ausgeprägtem Humanismus»
Regisseur Jonas Schaffter erzählt in «Arada» von drei Männern, die in der Schweiz aufwuchsen. Sie wurden anschliessend straffällig und sahen sich mit der Ausschaffung ins Herkunftsland ihrer türkischen Eltern konfrontiert.
Lockerflockige Themen sucht man im Wettbewerb um den zwölften Hauptpreis vergeblich. Kriege, Flüchtlingsthematik, Klimawandel sind Themen, die auch die weiteren nominierten Filme dominieren. Eine bewusste Entscheidung: Die ausgewählten Werke überzeugten «durch ihren ausgeprägten Humanismus», ist in den Presseunterlagen zu lesen.
Insbesondere auch für Junge
Mit der neuen Leitung haben die Solothurner Filmtage ihre Bemühungen, auch auf die jungen Besucherinnen und Besucher einzugehen, verstärkt. Ein Teil des Budgets von 3'339'000 Franken wird somit in die Zumiete eines Lokals im Solothurner Attisholz-Areal investiert. Dort sollen neu Veranstaltungen wie die Upcoming Award Night mit anschliessender Party stattfinden. Auch das Konzert von Puts Marie aus Biel fällt in die Kategorie «Für die Jungen».
Eröffnet werden die 55. Solothurner Filmtage erstmals schon am Mittwoch von Bundesrat Alain Berset und mit der Premiere der Komödie «Moskau Einfach!» von Micha Lewinsky.
Der «Prix de Soleure» wird an der Soirée de Clôture am 29. Januar vergeben. Die Jury setzt sich in diesem Jahr aus Regisseurin Ursula Meier und der Künstlerin Cemile Sahin zusammen. Auch der Uno-Botschafter Mirko Manzoni wird der Jury beiwohnen.