Sonnenbrand im März – «Aber es war doch bewölkt»

Auch Mitte März kann man sich einen Sonnenbrand holen, wie ein Leser an der eigenen Haut erfahren musste. Laut Experten sollte man sich immer eincremen.

Sonnenbrand
Sonnenbrand kann es auch im Winter geben. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • «Ich habe mir den Kopf und die Arme verbrannt», sagt Leser Thomas J.* gegenüber Nau.ch.
  • Er hatte am vergangenen Freitag mehrere Stunden ohne Sonnenschutz im Freien verbracht.
  • «Sonnenbrand kann es immer geben, auch im Winter, auch wenn es bewölkt ist», so Experten.

Leser Thomas J.* staunt vergangenen Freitag nicht schlecht, als er am Nachmittag nach Hause kommt: «Ich habe mich am Kopf und an den Armen verbrannt», sagt er gegenüber Nau.ch. Dies, nachdem er zuvor in Bern mehrere Stunden im Freien verbracht hatte.

«Als ich am Morgen aus dem Haus ging, war es noch bewölkt. Da habe ich schlicht nicht daran gedacht, Sonnencreme und Hut einzupacken. Ausserdem ist es ja erst Mitte März: Naiverweise dachte ich, dass die Sonne zu dieser Jahreszeit noch nicht so stark sei.»

Es sei zwar mehrheitlich sonnig gewesen, als sich J. im Freien befand. Doch es habe auch wolkige Phasen gegeben. «Und bei Temperaturen von maximal 18 Grad habe ich die Stärke der Sonne an der Haut gar nicht wahrgenommen.»

«Sonnenbrand kann es immer geben»

Umso überraschter ist Thomas dann, als er zu Hause die roten Arme und seine rote Stirn im Spiegel sieht.

Für Experten ist das – auch im März – wenig verwunderlich. «Einen Sonnenbrand kann es immer geben. Auch im Winter, auch wenn es bewölkt ist», warnt Silvia Büchler von der Schweizerischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie SGDV.

Sie rät: Eincremen müsse man sich «immer, wenn man sich draussen aufhält». Empfohlen werde dabei eine Sonnencreme mit einem Sonnenschutzfaktor von mindestens 30. «Wobei der Sonnenschutz der Creme nachlässt und es nicht genügt, nur einmal am Tag einzucremen», mahnt Büchler.

«Schutzeffekt lässt nach zwei bis drei Stunden nach»

«Denken Sie daran: der Schutzeffekt lässt nach zwei bis drei Stunden nach», hält die SGDV in einem Merkblatt zudem fest. Ausserdem solle man die Mittagssonne meiden. Laut Büchler wird die Gefährlichkeit der Sonneneinstrahlung Ende Winter beziehungsweise Anfang Frühling oft unterschätzt. Da es noch nicht so warm ist – wie eben bei Thomas.

Das sieht auch Vera Vonwil, Geschäftsführerin der Medbase Apotheke Pfäffikon ZH, so: «Die Sonneneinstrahlung ist noch nicht so stark wie im (Hoch-)Sommer. Da es aber am Morgen und am Abend noch kühl ist, geht die Sonnenschutz-Anwendung eher vergessen als im Sommer.»

Das Heimtückische an der Frühlingssonne sei laut Hans Jürg Engel von der Toppharm Rathaus Apotheke Wettingen AG: «Alle sind sonnenhungrig, aber unsere Haut ist sich nach den dunklen Wintertagen nicht mehr an die Sonne gewöhnt. Und wir unterschätzen die Kraft der Frühlingssonne.»

Schäden an der DNA – Hautkrebsgefahr

Und Sonnenbrand kann schlimme Folgen haben: «Es gibt Schäden an der DNA. Die Haut vergisst nie», so Büchler. Gemäss SGDV können geschädigte Hautzellen zu Krebszellen mutieren und sich anschliessend vermehren. Daraus entstehe dann ein Hautkrebs.

«Chronische UV-Belastung durch übermässige Sonnenexposition ist die Hauptursache aller Hautkrebsarten.» Ausserdem könne die UV-Strahlung zu chronischen Lichtschäden wie Hautalterung sowie zu unterschiedlichen Hautausschlägen wie der Sonnenallergie führen.

Hatten Sie schon mal einen Sonnenbrand?

Wer Sonnenbrand hat, soll laut Vonwil die Haut mit beruhigenden, kühlenden Lotionen oder Après-Soleil-Cremen pflegen. Damit wird der Haut Feuchtigkeit zugefügt. In diesem Jahr hätten die Medbase-Apotheken aber noch kaum Kundinnen und Kunden mit Sonnenbrand beraten.

«Bin am Sonntagnachmittag an der Sonne eingeschlafen» ist ein «Klassiker»

Etwas anders sieht es bei der Toppharm Rathaus Apotheke in Wettingen aus. «Viele waren es noch nicht, aber doch schon einige Personen, die uns mit Sonnenbränden aufgesucht haben», erklärt Engel. «‹Ich bin am Sonntagnachmittag an der Sonne eingeschlafen ...› ist ein Klassiker.»

In schweren Fällen kämen schmerzstillende oder leichte Cortisoncremes zum Einsatz. Klar sei laut Vonwil aber: «Vorbeugen ist besser als heilen.»

*Name von der Redaktion geändert

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Kommentare

User #5453 (nicht angemeldet)

allgemeinbildung fehlt heute!! eltern nehmen sich keine zeit mehr!!

User #3556 (nicht angemeldet)

DIE OZONSCHICHT (Schutzmantel!) IN DER STRATOSPHÄRE IST DEFEKT!

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