Sorge um Mutation: Auch St. Moritz und Zermatt suchen nach Briten
Nicht nur in Verbier VS versuchen die Behörden britische Touristen zu erreichen. Auch in Zermatt und St. Moritz sucht man nach den Quarantänepflichtigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Reisende aus Grossbritannien und Südafrika müssen für zehn Tage in Quarantäne.
- Damit wollen die Behörden die Verbreitung einer Coronavirus-Mutation verhindern.
- Doch die Kontaktaufnahme gestaltet sich als schwierig.
Wegen einer Coronavirus-Mutation dürfen Reisende aus Grossbritannien und Südafrika seit Montag nicht mehr in die Schweiz. Wer seit dem 14. Dezember aus einem der beiden Länder in die Schweiz gekommen ist, muss auch rückwirkend für zehn Tage in Quarantäne.
Wie viele Personen genau betroffen sind, ist jedoch nicht bekannt. Vor allem der Wintersportort Verbier machte in den vergangenen Tag als Briten-Touri-Hotspot Schlagzeile. Doch eine Nachfrage von Nau.ch zeigt: Auch andere Wintersportorte sind noch auf der Suche nach britischen Touristen.
«Auch St. Moritz hat traditionellerweise viele britische Gäste», so Gemeindesprecher Fabrizio D’Aloisio zu Nau.ch. Doch bewegen sich die Zahlen aufgrund der Situation auf einem tieferen Niveau als sonst.
«Nichtsdestotrotz sind britische Gäste vor Ort und entsprechend auch mehrere in Quarantäne.» Genau Zahlen kann D’Aloisio jedoch nicht nennen.
Nachhelfen kann der Kanton: Dieser teilt auf Anfrage mit, dass die kantonale Meldestelle seit dem 14. Dezember 174 Personen aus Grossbritannien und sieben aus Südafrika registriert habe. All diese müssten sich derzeit in Quarantäne befinden.
Suche auch in Zermatt
Ähnlich tönt es in Zermatt Tourismus. Mediensprecherin Simona Altwegg betont, dass man aktuell vorwiegend Schweizer Gäste begrüsse. «Ein kleiner Anteil kommt jedoch aus dem Ausland, davon auch einige aus dem Vereinigten Königreich.»
Auch in Zermatt lassen sich keine genauen Zahlen ermitteln. Zermatt Tourismus versucht jedoch, die quarantänepflichtigen Personen zu erreichen: «Wir haben alle Hoteliers und Ferienwohnungsbesitzer angeschrieben, diese wiederum informieren die britischen Gäste über das Vorgehen», so Altwegg.
BAG versucht es mit SMS
Alle Reisenden aus Grossbritannien und Südafrika zu erreichen, gestaltet sich jedoch als schwierig. Das BAG hat am Mittwoch mittels Push-Nachricht Reisende aus den beiden Ländern angeschrieben. Sollte die Anordnung nicht eingehalten werden, könne eine Strafe von bis zu 10'000 Franken verhängt werden. Auch per Twitter versuchte das Bundesamt die Briten zu erreichen.
Dear UK & RSA guests. Please help us to prevent the spread of the new coronavirus variant and render yourself into a mandatory 10 day quarantine counted from the date of arrival. Do not leave your room or residence and avoid all contacts. 1/2
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) December 22, 2020
In St. Moritz probiert man die Kontaktaufnahme auf mehrere Arten. «Wir versuchen die betroffenen Personen über verschiedene Wege zu erreichen: Über die Hotels, die Ferienwohnungsvermieter und andere Leistungsträger vor Ort», so Mediensprecher D’Aloisio.
Die Kontaktaufnahme erfolgt per E-Mail, Social Media und sogar mit einem Aufruf in der Lokalzeitung. «Flankierend kontaktiert der Kanton die betreffenden Personen mittels verfügbaren Passagierdaten und andere Wege.»