SP Schweiz will der Wirtschaft klimafreundliche Impulse geben
Die SP will nach der Corona-Krise vermehrt auf erneuerbare klimafreundliche Energien setzen. Die Schweiz tue momentan noch zu wenig.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SP findet, dass die Schweiz bezüglich erneuerbarer Energien noch zu wenig tue.
- Die Partei will darum nach der Corona-Krise eine klimafreundlichere Wirtschaft aufbauen.
- Der Umstieg schaffe auch fünfmal mehr Job als wenn man bei fossilen Systemen verbleibe.
Mehr Solarenergie, energetische Sanierungen von Gebäuden, mehr Energie aus erneuerbaren Quellen: Die SP Schweiz will der Schweizer Wirtschaft für den Wiederaufbau nach der Coronavirus-Krise klimafreundliche Impulse geben.
Die kommenden Jahre seien entscheidend dafür, ob es der Schweiz gelinge, zukunftsfähige Jobs zu schaffen. Und dazu beizutragen, dass die Klimakatastrophe abgewendet werde. So schreibt die SP in ihrem am Dienstag in Bern vorgestellten Positionspapier. Die Schweiz habe genügend Geld sowie das nötige Know-how, um sich rasch klimaneutral zu machen.
Krisen könnten ein Wendepunkt für die Gesellschaft sein, weil sie ein Umdenken auslösten und neue Kräfte freisetzten. So heisst es im Positionspapier. Die Infrastruktur für Produktion, Mobilität, Elektrizität und Wärme müsse rasch klimaneutral umgebaut, der Individual- und der Flugverkehr rasch reduziert werden.
Lehren aus der Corona-Krise
Die SP fordert, Lehren aus der Corona-Krise zu ziehen. «Die Politik muss ihre Prioritäten verschieben.» Stärken will die Partei die Lebensqualität gegenüber dem Wachstum des BIP. Die erneuerbaren gegenüber den fossilen Energieträgern und lokale Produktion gegenüber «global verzweigten Handelsketten».
Vermehrt zum Zug kommen müssen nach Angaben der SP «eigene essentielle Infrastrukturen», die «Care-Wirtschaft» gegenüber Wettbewerb. Eine durchdachte Lagerhaltung gegenüber Just-in-Time-Lieferketten, Demokratie gegenüber «Konzernmacht» und «Kreislaufwirtschaft gegenüber Raubbau».
Der Umstieg auf erneuerbare Lösungen schaffe fünfmal mehr Jobs, als wenn fossile Systeme unterstützt würden. So erklärte SP-Vizepräsident Beat Jans gemäss Redetext. Verschiedene Gutachten rechneten mit rund 50'000 Jobs. Allein der für die Versorgungssicherheit dringend nötige Zubau von Photovoltaik kreiere rund 14'000 zusätzliche Arbeitsplätze, sagte der Basler Nationalrat.
Schweiz tue zu wenig
Die Schweiz tue viel zu wenig, um natürliche Ressourcen und Biodiversität zu erhalten, kritisiert die SP. «Der neoliberale Glaube der rechten Parteien, dass der Markt es schon richten werde, hat zu einer fatalen Innovationsfaulheit geführt.» Die verlorenen Jahre müssten aufgeholt werden.
Die Schweiz habe in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Umweltprobleme mit grossen Investitionen lösen könne. So hält die SP fest und verweist unter anderem auf die Einführung von Abwasser-Reinigungsanlagen.