Spitäler schätzen Schaden durch Corona auf 2,1 Milliarden Franken
Die Schweizer Spitäler und Kliniken schätzen den finanziellen Schaden durch die Corona-Pandemie für das 2020 auf 1,7 bis 2,1 Milliarden Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Spitäler schätzen den Schaden durch Corona auf 2,1 Millionen Franken.
- Dies zeigt eine Auswertung des Vereins Spitalbenchmark in Zusammenarbeit mit PwC.
- Mehrkosten durch Covid-19-Patienten und nötigen Schutzmassnahmen schlugen stark zu Buche.
Die Schweizer Spitäler und Kliniken schätzen den finanziellen Schaden durch die Corona-Pandemie für 2020 auf 1,7 bis 2,1 Milliarden Franken. Rund eine Milliarde Franken fehlen wegen des Verbots von Wahleingriffen in der ersten Welle von März bis April.
Dies zeigt eine Auswertung des Vereins Spitalbenchmark in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen PwC, über welche Radio SRF am Dienstag berichtete. Auch die Mehrkosten durch die Covid-19-Patienten und die dafür nötigen Schutzmassnahmen schlugen demnach stark zu Buche.
Es ist bereits die dritte Erhebung von Spitalbenchmark und PwC. Im August lag Schadensschätzung für das Jahr 2020 bei 1,7 bis 2,6 Milliarden Franken, im Mai bei 1,5 bis 1,8 Milliarden Franken. Die Daten von Mai stammten noch aus Stichproben bei 13 Spitälern, drei Psychiatrien und einer Rehabilitationsklinik. Die aktuellen sowie die Zahlen aus August wurden berechnet mit Angaben von 94 Akutspitälern, 32 Psychiatrien sowie 35 Rehabilitationseinrichtungen.
Mehrkosten durch Schutzmassnahmen
Die grössten Patientenverluste haben demnach das Tessin und die Romandie verzeichnet. In der Deutschschweiz habe der Betrieb nach der ersten Welle deutlich schneller hochgefahren werden können.
Gemäss Spitalbenchmark können die finanziellen Auswirkungen der zweiten Welle ab Oktober 2020 noch wenig abgeschätzt werden. Die Analyse geht jedoch davon aus, dass es im vierten Quartal 2020 nur vereinzelt zu Covid-19-bedingten Ertragsausfällen kommen wird. Obwohl bisher keine erneuten Eingriffsverbote verhängt wurden, führten aber insbesondere die Schutzmassnahmen zu Mehrkosten.
Zudem werde sich ein Aufholeffekt, wie es ihn nach der ersten Welle im Sommer gab, nicht mehr abzeichnen. Die finanziellen Auswirkungen könnten so weniger abgefedert werden.
Für die Berechnung der Ertragsausfälle wurden die von den Leistungserbringern effektiv beobachteten Leistungsmengen und die dazugehörigen durchschnittlichen Vergütungstarife verwendet.