Coronavirus: Ressourcen des Berner Inselspitals sind erschöpft
Die Spitäler sind wegen der Ausbreitung des Coronavirus am Limit. Nach dem Zürcher Unispital haben heute auch die Berner bekräftigt, sie seien am Anschlag.
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizer Spitäler sind an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt.
- «Unserer Ressourcen sind erschöpft», so der Berner Spitaldirektor Aristomenis Exadaktylos.
- Alle seien im Vorfeld der Festtage angespannt und bereits erschöpft.
Die zweite Welle bringt die Schweizer Spitäler an den Anschlag. Gestern informierten die Verantwortlichen der Zürcher Spitäler über die alarmierende Situation. Heute traten die Verantwortlichen der Berner Insel-Gruppe vor die Medien und bekräftigten den Ernst der Lage.
«Unsere Ressourcen sind erschöpft», sagt Aristomenis Exadaktylos, Klinikdirektor und Chefarzt Universitäres Notfallzentrum. «Wenn es jetzt nicht zu einer drastischen Verringerung der Zahlen kommt, werden wir in den nächsten Wochen die Zeche sowohl ökonomisch als auch in Menschenleben zahlen.»
Immer wieder müssten nicht lebensnotwendige Operationen verschoben werden, so Exadaktylos. «Das muss aufhören.» Kapazitäten auf den Stationen seien keine mehr vorhanden. Mit welchem Gefühl geht der Klinikdirektor in die Festtage? «Die Hoffnung stirbt zuletzt!»
Pflegepersonal trotzdem motiviert
Wie die Ärzte, so stehen auch alle Pflegefachkräfte seit Monaten unter einem grossen Druck. «Wir sind ermüdet», sagt Brigitte Hämmerli, Leiterin Pflege Intensivmedizin am Inselspital.
Trotz der Müdigkeit herrsche aber nach wie vor eine gute Stimmung unter den Pflegefachkräften und man sei motiviert, so Hämmerli. Doch die tägliche Herausforderung sei gross. «Manchmal fehlen am Morgen zehn Pflegefachpersonen – dies bei voller Patienten-Auslastung».
Während Weihnachten wird Hämmerli arbeiten. «Wir sind angespannt, weil wir nicht wissen, wie sich die Gesellschaft an Weihnachten verhalten wird. Je nachdem könnte es böse Auswirkungen auf die Spitalbetten haben.»