Spitälern drohen wegen Strompreisen rote Zahlen
Die Energiekrise lässt die Strompreise explodieren. Grossverbraucher wie die Schweizer Spitäler rechnen mit gewaltigen Mehrkosten.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Stromkosten der Berner Insel-Gruppe werden sich nächstes Jahr verdreifachen.
- Damit drohen den Berner Spitälern sogar rote Zahlen.
- Das Luzerner Kantonsspital spricht von «zusätzlichen Kosten im laufenden Jahr».
Die Schweizer Spitäler sind Grossverbraucher von Strom. Deshalb trifft sie die Energiekrise und die damit verbundene Preisexplosion beim Strom besonders hart.
Die Berner Insel-Gruppe erklärt, dass sich ihre Stromkosten nächstes Jahr verdreifachen werden. Das führt zu Mehrkosten im zweistelligen Millionenbereich.
Noch schlechter sieht es bei der Lindenhofgruppe aus. Sie hatte einen Stromliefervertrag, welcher dieses Jahr jedoch auslief. Erneuert hat ihn die Lindenhofgruppe bisher nicht. Aktuell verlangen die Stromanbieter rund fünf- bis achtmal mehr.
Demnach führt der Stromverbrauch zu Mehrkosten von «mehreren Millionen Franken», heisst es in der «Berner Zeitung».
Dies könnte bei der Lindenhofgruppe zusammen mit anderen inflationsbedingten Mehrkosten gar für rote Zahlen sorgen. Gleiches könnte auch der Insel-Gruppe drohen.
Energiekrise auch beim Luzerner Kantonsspital ein Thema
Auch beim Luzerner Kantonsspital ist die Energiekrise ein Thema. Das LUKS schreibt auf Anfrage von Nau.ch: «Aufgrund steigender Energiepreise ist die Sicherstellung der Versorgungssicherheit im laufenden Jahr mit zusätzlichen Kosten verbunden.» Auf die Patientinnen und Patienten habe dies aber keine Auswirkungen.
Man versuche, den Stromverbrauch zu reduzieren.
Auch das Unispital Zürich rechnet in absehbarer Zeit mit «erheblichen Mehrkosten nicht nur für Strom, sondern für alle Arten von Energie». Genau beziffern lassen sich die Kosten derzeit noch nicht.
Energiekrise führt nicht zu Preiserhöhungen für Kunden
Was für alle Schweizer Spitäler gilt, ist, dass die zusätzlichen Energiekosten nicht auf die Kunden überwälzt werden können. Die Tarife für medizinische Leistungen sind bereits fix ausgehandelt. Sie können nicht, wie in anderen Branchen üblich, einfach der Teuerung angepasst werden.