SRF Meteo hofft auf genauere Prognose dank Winterzeit – Spitze folgt
SRF «Meteo» hofft mit der Winterzeit auf genauere Prognosen. Anderen Wetterfröschen spielt das keine Rolle. Meteo Schweiz stichelt in Richtung Leutschenbach.
Das Wichtigste in Kürze
- Letztes Wochenende wurde auf Winterzeit umgestellt.
- Bei SRF-«Meteo» kann das positive Auswirkungen auf die Wetter-Prognosen haben.
- Dies, weil man hier nun näher an der Weltzeit ist, auf der viele Wettermodelle basieren.
- Bei Meteo Schweiz glaubt man nicht, dass die Winterzeit Prognosen genauer macht.
Den ganzen Tag arbeiten, am Feierabend ist die Sonne dann schon weg. Die Winterzeit ist für viele Schweizer kein Grund zum Jubeln.
Anders sieht das auf der Redaktion von SRF «Meteo» aus. Die Leutschenbach-Wetterfrösche teilen nach der Zeitumstellung am vergangenen Wochenende frohe Botschaften mit: Das Zurückdrehen der Uhr hat einen positiven Einfluss auf die Wetterprognosen!
Wie bitte?
Bei SRF beginnen Bucheli, Boner, Balmer und Co. frühestens um halb vier Uhr morgens zu arbeiten. Die «entscheidenden Modelle» seien im Winter «zum Schichtbeginn jeweils schon vollständig vorhanden». Im Sommer brauche es etwas mehr Geduld.
Denn ...
Im Winter wissen SRF-Meteorologen früher Bescheid
Die meisten Wettermodelle basieren auf der koordinierten Weltzeit (UTC). Diese Wettermodelle würden mehrmals täglich neu berechnet, erklärt man bei SRF «Meteo».
Die Schweizer Zeit ist im Sommer zwei Stunden vor der Weltzeit voraus. Mit dem Umstellen auf Winterzeit nur noch eine. «Dies bedeutet, dass die Modell-Läufe im Winter gefühlt eine Stunde früher bereit sind als im Sommer.»
Vor allem bei einer instabilen Wetterlage könne jeder neue Modell-Lauf einen neuen Wetterablauf präsentieren, so SRF Meteo. «Es gibt Situationen, in denen es während der Normalzeit etwas einfacher ist, eine zutreffende Wetterprognose zu erstellen.»
Winterzeit gleich also bessere Prognosen? Nicht alle Schweizer Meteorologen stimmen dieser SRF-These zu!
Anderen Meteorologen spielt die Zeitumstellung keine Rolle
Zwar freuten sich auch die Wetterfrösche von «Meteo Schweiz» über das Uhr-Zurückdrehen, sagt Andreas Asch von der Prognose- und Flugwetterzentrale.
Allerdings aus anderem Grund: «Die meisten Mitarbeitenden freuen sich, da sie in der Nacht der Zeitumstellung eine Stunde länger schlafen können. Ausbaden müssen das die diensthabenden Nachtdienste, deren Schicht in der Nacht der Zeitumstellung eine Stunde länger dauert.»
Abgesehen davon spiele beim Bundes-Wetterdienst der Unterschied zwischen Sommer- und Normalzeit «nicht so eine Rolle».
Spitze gegen SRF
Modellrechnungen würden alle drei Stunden vorliegen – bei neuen Entwicklungen passe man die Prognosen an. Das könne zwar während der Winterzeit eine Stunde früher stattfinden, aber: «Wir sehen keinen Unterschied bei der Prognosegenauigkeit, verursacht durch die Zeitumstellung.»
Eine Spitze gegen SRF kann sich Asch nicht verkneifen. «Da wir im 24-Stunden-Betrieb rund um die Uhr arbeiten, kommt dem nicht so eine Bedeutung zu wie bei SRF.» Dort wolle man «zum Schichtbeginn gerne mit möglichst ‹druckfrischen› Modellberechnungen arbeiten».