St. Gallen hat keinen Platz für Covid-Patienten aus anderen Kantonen

Felix Müller
Felix Müller

Stadt St. Gallen,

In St. Gallen können keine Corona-Patienten mehr übernommen werden. Die Intensivstation sei überbelastet, was Grossteils an Ferienrückkehrern liegt.

kantonsspital sankt gallen
Das Kantonsspital St. Gallen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • St. Gallen lehnt Gesuche für Überweisungen von Corona-Patienten aus anderen Kantonen ab.
  • Die Auslastung der Intensivstationen sei zu hoch, so das Kantonsspital.
  • Die Impfung könnte diese schweren Verläufe verhindern, monieren die Verantwortlichen.

Die Auslastung auf den Schweizer Intensivstationen bereitet Grund zur Sorge. Seit Herr und Frau Schweizer aus ihren Sommerferien zurückkommen, füllen sich die Betten in den Spitälern mit Reiserückkehrern. Der Kanton Thurgau schlug bereits am Wochenende Alarm: Man musste Patienten in andere Kantone verlegen.

St. Gallen lehnt Gesuche ab

Dieses Prozedere ist bereits aus der ersten Welle bekannt. Doch erste Kantone können schon jetzt keine Covid-Infizierten der Nachbarn mehr aufnehmen.

spitalpersonal
Spitalpersonal vor einem Spital. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

So bestätigt der Kanton St. Gallen gegenüber «FM1 Today», dass er seit mehreren Tagen Anfragen für Patienten-Überweisungen ablehnt. Es gibt zwar noch einzelne freie Intensivplätze im Kantonsspital, diese müssten aber für Notfälle freigehalten werden. Auch im Kanton Graubünden gebe es «nicht mehr viel Luft nach oben».

Situation angespannt

Beunruhigend: St. Gallen liegt mit einer Intensivstation-Auslastung von aktuell 77 Prozent im schweizweiten Durchschnitt. Auffällig hoch ist jedoch der Anteil an Covid-Patienten, die 43 Prozent aller Betten belegen.

Das Spital hat dafür wenig Verständnis: «Wir erleben hier, wie ungeimpfte Personen, teils auch junge, bei uns auf der Intensivstation landen und ganz schwere Verläufe haben. Ich kann nicht verstehen, wie man das Risiko einer Nebenwirkung einer Impfung immer noch höher gewichten kann, wie das mehrfach höhere Risiko eines solch schweren Verlaufs», wird Sprecher Philipp Lutz zitiert.

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