St. Galler Bar sorgt mit Negroni--Mohrenkopf-Aktion für rote Köpfe
Das Wichtigste in Kürze
- Eine St. Galler Bar bietet einen Negroni-Cocktail mit einem Dubler-«Mohrenkopf» an.
- Die «Black Lives Matter»-Bewegung sieht hier einen weiteren Fall von Rassismus.
- Der Wirt der Bar wehrt sich nun gegen den Vorwurf.
Der Lockdown ist beendet, langsam kehrt das Leben wieder zurück in die Strassen, Bars und Restaurants.
Für Unverständnis sorgt derweil die Aktion der St. Galler Vertigo Bar. Auf Instagram preist sie ihren Cocktail Negroni an. Das momentan Aussergewöhnliche: Zu jedem Negroni gibt es einen «Mohrenkopf». Einen der letzte Woche wegen des rassistisch aufgefassten Namens in die Kritik gekommenen Firma Dubler.
Name stammt von italienischem Grafen
Der Name des dreiteiligen Cocktails stammt von einem italienischen Grafen. Doch die sprachliche Nähe zum N-Wort lässt sich nicht von der Hand weisen – gerade in Verbindung mit dem Begriff «Mohrenkopf».
Die «Black Lives Matter»-Protestbewegung attackiert die Bar frontal: «Dank der Vertigo Bar könnte ich bereits am Montag kotzen», schreibt Aktivistin Nina Müller in ihrer Instagram-Story.
Die Vertigo Bar hat den Post mittlerweile gelöscht, wie es auf dem offiziellen Instagram-Kanal der Schweizer Protestbewegung in der Story heisst.
Wirt: «Wortspiele lenken vom eigentlichen Thema ab»
Die Betreiber der Vertigo Bar wehren sich gegen den Rassismusvorwurf. «Für mich sind die Dubler-‹Mohrenköpfe› weder umstritten noch rassistisch. Sie stehen seit Jahren für ein qualitativ gutes Schweizer Produkt, das jeder kennt und liebt», sagt Wirt Mario Gehr zu Nau.ch.
Er wollte mit der Aktion darauf aufmerksam machen, dass die Begriffe «Mohrenkopf» und Negroni in der Schweiz nicht diese Bedeutung hätten. Und weiter: «Das diese Wortspielereien vom eigentlichen Thema ablenken, was der reale Rassismus ist!»
Der Drink des Grafen Camillo Negroni sehe man als ein gutes Produkt – ebenso wie die Dubler-Mohrenköpfe. Gelöscht wurde der Post, weil die Werbung am Montag ablief. Wie viele Kunden in den Genuss der Aktion kamen, wollte Mario Gehr nicht sagen.